Die Wiler SVP möchte eine Wirtschaftsgruppe ins Leben rufen, an der auch die FDP, die CVP und der Gewerbeverein beteiligt sind. Benjamin Büsser und Andreas Senti nehmen neu Einsitz im Vorstand der Ortspartei.
Das Gewerbe und die Wirtschaft sollen im Wiler Stadtparlament ein grösseres Gewicht erhalten. Was Rolf Baumgartner, Vize-Präsident des Gewerbevereins Wil und Umgebung, an der letztjährigen Generalversammlung angekündigt hatte, soll nun in die Tat umgesetzt werden: Eine Gewerbe-/Wirtschaftsgruppe, in der Vertreter der bürgerlichen Parteien Einsitz nehmen sowie solche des Gewerbevereins. «Die SVP hat den Lead übernommen», sagte Benjamin Büsser, SVP-Fraktionspräsident, an der Hauptversammlung der Ortspartei am Donnerstagabend. Eine stärkere Zusammenarbeit mit der FDP und der CVP wünscht sich Büsser auch auf parlamentarischer Ebene. Es gelte, «einen gemeinsamen bürgerlichen Weg» zu finden, besonders bei bürgerlichen Themen. «Doch dies braucht noch seine Zeit», gab sich Büsser ein wenig enttäuscht. Er nimmt neu im Vorstand der Ortspartei Einsitz. Dies von Amtes wegen, was eine Anpassung der Statuten erforderte. Zweites neues Mitglied im Parteivorstand ist Andreas Senti, ebenfalls Mitglied im Stadtparlament. Senti kümmert sich um die Plakatierung bei Wahlen und Abstimmungen.
Was zum Bedauern von Parteipräsidentin Ursula Egli noch fehlt, ist eine zweite Frau im Vorstand. «Wir würden gerne weitere weibliche Mitglieder aufnehmen», sagte Egli. Sowohl im Vorstand als auch in der Fraktion. Ziel sei es, bei den Erneuerungswahlen ins Stadtparlament in drei Jahren «mehr Frauen auf der Liste zu haben als im vergangenen Herbst», wie Fraktionspräsident Büsser ergänzte. Trotzdem gehören die Wahlen in die Legislative vom September 2016 zu den Höhepunkten der Wiler SVP. Trotz einer Reduktion um fünf Sitze konnte die Partei um zwei Mandate zulegen. Das damalige Resultat sei ein Beweis, «dass die Wähler mit der SVP zufrieden sind und genug haben von einem Mitte-Links-Parlament». Er rief die anderen bürgerlichen Parteien auf, ebenfalls «eine klare Linie zu zeigen».
Die Erhöhung der Parlamentsmitglieder – die SVP verfügt mit neu neun Sitzen über gleich viele wie die CVP – bringt eine Neustrukturierung der Fraktion mit sich. Pascal Stieger hat das Vizepräsidium übernommen und Patrik Lerch das Sekretariat. Seit Anfang Jahr ist Ursula Egli höchste Wilerin. Das Parlamentspräsidium sei ihr eine Ehre, sagte sie, «bringt aber auch viel Arbeit mit sich».
Philipp Haag