Gemeinsam an den Stricknadeln

Judith Preisig, Leiterin des Wilener Tisches, hat ein neues Projekt organisiert. Mit der Aktion «Eine Mütze voll Leben» stricken Freiwillige am Donnerstag gemeinsam Mützen für Neugeborene in Entwicklungsländern.

Belinda Halter
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wilen. Die Kommunikation im Dorf fördern, dieses Ziel verfolgt das Team des Wilener Tisches. «In Wilen gibt es neben Vereinen nur noch das Restaurant Sonne als möglichen Treffpunkt», sagt die Leiterin des Wilener Tisches, Judith Preisig. Mit verschiedenen Aktivitäten und Kursen will die Organisatorin der Begegnungskultur im Dorf Sorge tragen. Die bisherigen Aktivitäten des Wilener Tisches wie die Adventsbinderei oder die Vollmondsuppe hätten sich bereits im Dorf etabliert und würden gut genutzt, sagt Judith Preisig. Dieses Jahr hat sich die Organisatorin für ein ganz besonderes Projekt entschieden. Mit der Aktion «Eine Mütze voll Leben» vom Kinderhilfswerk <Save the Children> werden Mützen für Neugeborene in Entwicklungsländern gestrickt. «Da wir keine Aufgaben definiert haben, möchte ich mit der Aktion mal etwas Neues ausprobieren. Vielleicht entsteht etwas daraus», sagt Preisig.

Gemeinsamkeit im Vordergrund

Sei es beim Binden von Adventskränzen, Herstellen von Dekorationsgegenständen oder beim Pflanzen von Kräutern – beim Wilener Tisch wird immer etwas handwerklich gefertigt. Bei den Treffs geht es jedoch nicht nur um die Produktion. «Zusammensein, plaudern und neue Kontakte knüpfen – das ist uns wichtig», erklärt die Leiterin. Ausserdem wollen sie dem «Herumhetzen» mit einem gemütlichen Beisammensein entgegenwirken. Dass sich Stricken deshalb besonders gut eignet, weiss die 57-Jährige. «Stricken braucht viel Geduld und Ausdauer. Man muss sich dafür Zeit nehmen», sagt sie. Wie die anderen Aktivitäten soll auch die neue verschiedene Menschen zusammenbringen. «Bei den vorherigen Anlässen waren wir ein kunterbunt gemischter Haufen. Ich bin gespannt, wer dieses Mal kommt», sagt Preisig. Obwohl sie eher mit älteren Menschen rechne, könne es auch eine Überraschung werden, denn Stricken sei ja im Moment hochaktuell. Sie sei offen und neugierig auf das Projekt, in dem sie auch noch etwas zur Entwicklungshilfe beitragen könne, meint die Leiterin.

Leiterin mit viel Einsatz

Wie üblich wird Judith Preisig beim Projekt die Anleitungen geben und die restlichen sieben Teammitglieder für eine gute Kommunikation unter den meist weiblichen Teilnehmern sorgen. Für die Leiterin beginnt die Arbeit jedoch schon bevor die Treffs stattfinden. Das Material muss eingekauft und Musterstücke gefertigt werden. Um eine möglichst grosse Auswahl zu bieten, beginnt Judith Preisig beispielsweise bereits in den Herbstferien mit den Vorbereitungen zur Adventsbinderei. Dass die mit viel Aufwand verbundene Arbeit dann oft nicht wertgeschätzt wird, bedauert sie.

Aktive Personen gesucht

«Meine Idee ist, dass verschiedene Personen ihre Ressourcen zusammenlegen und dass man so voneinander profitieren kann», erklärt die ausgebildete Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin. Im Moment suche sie allerdings noch nach Leuten, die aktiv beim Wilener Tisch mitmachen, da sie zu 50 Prozent arbeite. Dies können wie bei den Aktivitäten nicht nur Personen aus Wilen sein. «Der Treff steht allen Interessierten offen», sagt Judith Preisig.

Die Strickaktion findet übermorgen Donnerstag um 14 Uhr im Kirchen- und Gemeindezentrum Wilen statt.