Dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) schwebt die flächendeckende Einführung von Kehricht- Unterflurbehältern vor. Der Verwaltungsrat rechnet für die Projektumsetzung mit einem Zeitraum von 10 bis 15 Jahren.
KIRCHBERG. Der Verwaltungsrat des ZAB will den Einsatz von Unterflurbehältern, sogenannten Moloks, im Verbandsgebiet vorantreiben. Ziel des Verwaltungsrats ist es, die Kehrichtsäcke bis in 10 bis 15 Jahren endgültig von den Strassenrändern zu verbannen. Dafür ist er allerdings auf die Kooperation der Gemeinden angewiesen. Denn diese sollen die Anschaffung und den Einbau der Behälter finanzieren.
Rainer Heiniger, Mitglied der ZAB-Geschäftsleitung, bezifferte die Beschaffungs- und Plazierungskosten eines Moloks an der Delegiertenversammlung vom Donnerstag mit rund 9400 Franken. Wobei ein Behälter mit integriertem 5-m³-Sack den Bedarf von 40 bis 60 Haushaltungen deckt. Um einen Anreiz für die rasche Umsetzung des Projekts zu schaffen, subventioniert der ZAB bis Ende 2018 jeden Behälter mit 2000 Franken. Den Gemeinden sollen demnächst ein Leitfaden sowie eine Rahmenvereinbarung betreffend einer zielgerechten Einführung des Unterflursystems zugehen. Im Rahmen des Budgets 2014 schafft der ZAB ein zweites Kehrichtfahrzeug mit Heckkran für die Entleerung von Moloks an.
Die Delegierten durften zur Kenntnis nehmen, dass das Projekt «Umbau Kessel 1 und 2» planmässig vorankommt. Anfang 2013 wurde der Ofen/Kessel der Kehrichtverbrennungslinie 1 aus dem Jahr 1976 stillgelegt und rückgebaut. Anschliessend konnte für den neuen Teil, der die Kapazität der beiden alten Linien ersetzt, das Kesselgebäude aufgestockt werden. Ab April 2014 sollen der neue Ofen/Kessel in Betrieb genommen und der Ofen/Kessel 2 zurückgebaut werden. Mit der Aufnahme des Vollbetriebs rechnet der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Claudio Bianculli, im Herbst nächsten Jahres. Mit der Inbetriebnahme des neuen Ofen/Kessels und der Vollauslastung der 40-bar-Turbine könne der Dampf aus den Kehricht- und Schlammverbrennungsanlagen optimiert genutzt und verwertet werden, sagte er. Daneben produziere der ZAB auch Strom mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Verbrennungsanlagen und dem neuen Sortierwerk. Neu ist die Fassadenbeschriftung. Sie weist darauf hin, dass am Standort Zwizach, am Eingang zum «Energietal Toggenburg», ein «Energiepark» entstanden ist.
Im Rahmen ihrer ordentlichen Delegiertenversammlung genehmigten die 39 anwesenden Delegierten aus 32 der insgesamt 35 Gemeinden das nahezu ausgeglichene Budget für das Jahr 2014, das einen konsolidierten Gesamtertrag von rund 29 Millionen Franken vorsieht und unwesentlich von dem des laufenden Jahres abweicht. Auch 2014 ist der ZAB wegen des Projekts «Umbau Kessel 1 und 2» gezwungen, 5000 der 115 000 Tonnen Abfälle extern verbrennen zu lassen, was zu höheren Transportkosten und tieferem Ertrag führt. Die Sackgebühren und die Tarife für Direktanlieferer bleiben unverändert.
Diverse Vorhaben befinden sich nach wie vor in der Projektphase. Die Wirtschaftlichkeitsprüfung der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm etwa, die Machbarkeitsstudie für eine Fernwärmeversorgung von Wil, wo Resultate im Frühjahr erwartet werden. oder die Metallrückgewinnung und Veredelung bei der Schlackenaufbereitung.