1,7 Millionen Franken soll die Sanierung des Lernschwimmbeckens Sproochbrugg kosten. Ein externer Unterricht käme die Gemeinde deutlich günstiger. Trotzdem will die Bevölkerung das Bad.
Es war eine Pionierleistung, als die Gemeinde sich vor 50 Jahren zum Bau eines Schwimmbeckens im Gebäude der Oberstufe Sproochbrugg entschied. Inzwischen wäre jedoch eine Sanierung des Bades dringend nötig. Diese würde rund 1,7 Millionen Franken kosten. Eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Zukunft des Lernschwimmbeckens beschäftigt und dem Gemeinderat mögliche Lösungen aufzeigen soll, hat am Dienstag über den Stand der Dinge informiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhaltung des Bades zwar deutlich teuerer kommt, grosse Teile der Bevölkerung dem Lernschwimmbecken allerdings einen emotionalen und ideellen Wert beimessen. Viele der Befürworter betonten bei der Diskussion am Informationsanlass, dass mit dem kleinen Hallenbad die Gemeinde lebenswerter und attraktiver sei. Zudem führten sie auf, dass der Schwimmunterricht mit einem eigenen Schwimmbad einfacher zu organisieren sei und die derzeitige Anzahl Lektionen mit einer externen Lösung nicht mehr aufrecht erhalten werden könnte.
Generell spürte man bei den Voten den hohen Wert, den viele Anwesende der Erhaltung beimassen. Der 12,5 Meter lange Pool scheint für die Bevölkerung mehr zu sein, als für Aussenstehende auf den ersten Blick erkennbar ist. Es geht um etwas Liebgewonnenes, mit dem Erinnerungen an die eigene Kindheit oder den Schwimmunterricht der Kinder verbunden sind, und auf dessen Bau man in der Gemeinde stolz ist.
Auf der Negativseite stehen in erster Linie die Kosten von 1,7 Millionen Franken. Sowohl der Dusch- und Garderobenbereich als auch das Becken und die Technik müssen saniert werden. Eine Luxuslösung, wie auch einige Befürworter eingestanden. Verteilt auf 15 Jahre – so lange würde das Hallenbad ohne grosse Sanierungen betrieben werden können – entstünden Mehrkosten von rund 100000 Franken jährlich. Das sind rund zwei Steuerprozent. Diese zusätzlichen Ausgaben müssten von der Gemeinde Niederhelfenschwil getragen werden, da weder die Oberstufe Sproochbrugg noch die Primarschule Zuzwil einen Bedarf für Schwimmlektionen im Lernschwimmbecken haben. Trotzdem forderten verschiedenen Stimmen aus dem Plenum eine finanzielle Beteiligung von Zuzwil – und ernteten dafür wiederholt Applaus.
Grund dafür ist, dass Zuzwil gemeinsam mit Niederhelfenschwil Teil der Oberstufenschulgemeinde Sproochbrugg ist. Die Forderung veranlasste den Zuzwiler Gemeindepräsidenten Roland Hardegger das Wort zu ergreifen. Er verstehe, dass die Niederhelfenschwiler ihr Lernschwimmbecken erhalten wollten. Für eine Beteiligung der Gemeinde Zuzwil sähe er jedoch keinen Grund. Schliesslich würde man davon nicht profitieren, da die Schülerinnen und Schüler aus Zuzwil im Bergholz schwimmen lernten und man dort auch Beiträge bezahle. Eine Doppelspurigkeit ohne Nutzen könne sich die Gemeinde nicht leisten.
Die Arbeitsgruppe wird nun das Projekt weiter ausarbeiten und dem Gemeinderat Neiderhelfenschwil eine Lösung vorschlagen. Dieser wird sich dann für oder gegen eine Sanierung entscheiden. Die Bürger hätten aber die Möglichkeit mit einer Initiative Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen. Eine symbolische Abstimmung, um ein Stimmungsbild zu erhalten, zeigte, dass die Mehrheit eine Sanierung des Schwimmbads befürworten würde.