Gegenkandidat für Lucas Keel

Weil die SVP in der Uzwiler Behörde mitbestimmen will, kommt es im Gemeinderat, im Schulrat und der GPK zu Kampfwahlen. Auch der Gemeindepräsident hat einen Herausforderer. Dessen Chancen sind allerdings gering.

Urs Bänziger
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20 Kandidatinnen und Kandidaten buhlen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler für einen Sitz in der Uzwiler Behörde. (Bild: Cartoon: Andreas Buser)

20 Kandidatinnen und Kandidaten buhlen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler für einen Sitz in der Uzwiler Behörde. (Bild: Cartoon: Andreas Buser)

UZWIL. Ende Juni ist die Frist für die Wahlvorschläge in der Gemeinde Uzwil abgelaufen. Was nicht unbedingt zu erwarten war: Auch Gemeindepräsident Lucas Keel muss sich der Kampfwahl stellen. Sein Gegenkandidat heisst Remo Wicki. Er ist 50jährig und parteilos. Wicki hat sich selbst portiert und die für den Wahlvorschlag notwendigen 15 Unterschriften von Stimmberechtigten bei der Gemeindeverwaltung eingereicht.

Was ihn zu seiner Kandidatur bewogen hat, bleibt im dunklen. Wicki ist telefonisch nicht zu erreichen. Politisch ist er ein unbeschriebenes Blatt. Den Einwohnern in Uzwil dürfte er als der Mann bekannt sein, der mit Kampfanzughose und seinen drei Hunden spazieren geht. Seine Nachbarn an der Quellenstrasse beschreiben ihn als einen «verschrobenen Typen» und erzählen, dass er von der Sozialhilfe lebe.

SVP möchte Verantwortung

Dass Remo Wicki die Wiederwahl von Lucas Keel als Gemeindepräsident ernsthaft gefährden könnte, scheint daher unwahrscheinlich zu sein. Politisch von Tragweite ist dagegen der Vorstoss der SVP. Die Uzwiler Ortspartei ist fest gewillt, in der kommunalen Behörde vertreten zu sein, und sorgt sowohl im Gemeinde- und im Schulrat als auch in der Geschäftsprüfungskommission (GPK) für Kampfwahlen. «Die SVP ist bereit, Verantwortung in der Exekutive zu übernehmen», betonte Ortsparteipräsident Marco Baumann an der Nominationsversammlung.

Er selbst kandidiert für die GPK. Die SVP im Gemeinderat vertreten soll Arlette Winter, und für den Schulrat kandidiert Daniela Mäder.

CVP will Bruno Cozzio ersetzen

Die anderen Uzwiler Ortsparteien sind allerdings nicht bereit, ihre Sitze und Mandate kampflos aufzugeben. Im Gemeinderat gibt es mit dem Rücktritt von Bruno Cozzio nur eine Vakanz. Seine Partei, die CVP, hat für die Nachfolge die Präsidentin des Verkehrsvereins, Renate Graf, nominiert. Für eine Wiederwahl im Gemeinderat kandidiert Christine Wirth, und mit Lucas Keel stellt die CVP zudem den Gemeindepräsidenten. Neben der bisherigen Kandidatin Marlies Keller hat die CVP für den Schulrat Thomas Walker neu nominiert. In der GPK stellt sie neben Mario von Dach (bisher) mit Philipp Herzog ebenfalls einen neuen Kandidaten.

Nach der CVP ist die FDP die zweitstärkste politische Kraft im Uzwiler Gemeinderat. Beide FDP-Mitglieder, Hanspeter Haltner und Ruedi Müller, stellen sich der Wiederwahl. Auch im Schulrat und in der GPK setzt die FDP mit den bisherigen Kandidaten Alpert Peach und Adrian Stauffer auf Konstanz. Der einzige Amtsträger, der sich keiner Kampfwahl stellen muss, ist Schulratspräsident Daniel Wyder. Seine Partei, die SP, hat sich wie die CVP und FDP zum Ziel gesetzt, ihre Mandate in der kommunalen Behörde zu halten. So soll Dora Hadorn die SP weiterhin im Gemeinderat und Marcelina Schläpfer im Schulrat vertreten. Für den zurücktretenden GPK-Präsidenten Thomas Höhener kandidiert für die SP neu Urs Brun. Zu den insgesamt 20 Kandidatinnen und Kandidaten für die Uzwiler Kommunalwahlen zählt auch Romano Ruch, der als Parteiloser für eine Wiederwahl in die GPK antritt.

16 Personen sind zu wählen

Insgesamt 16 Personen müssen die Uzwiler Stimmberechtigten am 25. September wählen: Gemeindepräsident, Schulratspräsident, fünf weitere Mitglieder des Gemeinderates, vier weitere Mitglieder des Schulrates sowie fünf Mitglieder für die GPK. Können nicht alle Sitze auf Anhieb besetzt werden, findet am 27. November ein zweiter Wahlgang statt.