OBERUZWIL. Der Bettenauer Weiher ist ein Laichgebiet von nationaler Bedeutung. In wenigen Tagen machen sich Tausende Kröten auf den Weg an ihr Laichgewässer. Der Verein pro Bettenauer Weiher bewahrt die Tiere vor dem Tod auf der Strasse.
Die Kröten und Frösche spüren den Frühling. Bald machen sie sich wieder auf den Weg zu ihren Fortpflanzungsgewässern. Die Massenwanderung beginnt bei nächtlichen Temperaturen um rund 5 Grad Celsius und bei feuchter Witterung. «Es sind hauptsächlich Erdkröten, welche im Bettenauer Weiher laichen. Sie richten sich aber mehr nach dem Kalender», sagt der Präsident des Vereins pro Bettenauer Weiher, Edi Huber. Er muss es wissen, denn er setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Amphibien ein.
Bereits haben Mitglieder des Vereins sowie Helfer aus dem Natur- und Vogelschutzverein den schützenden Zaun oberhalb der Strasse beim Weiher erstellt.
«Ende Februar oder Anfang März beginnt die Wandersaison», sagt Huber. Täglich wird der Zaun kontrolliert. Noch tummeln sich dort keine Kröten. Aber wenn sie sich auf den Weg zum Bettenauer Weiher machen, dann strömen sie zu Tausenden vom Freudenberg Richtung Weiher. Wenn die Wanderung einsetzt, dann gehen die Mitglieder des Vereins und ihre Helfer zweimal täglich an den Zaun, legen die Kröten in Eimer und bringen sie sicher über die Strasse. Der Bettenauer Weiher ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. «Jährlich bringen hier Tausende Erdkröten ihre Jungen zur Welt», sagt Huber.
Er und die Helfer leisten während der Laichzeit einen Grosseinsatz. Je nach Witterung erstreckt sich die Zuwanderung über Wochen. Haben die Kröten gelaicht, machen sie sich nach einigen Tagen wieder auf den Rückweg. «Sobald wir die ersten Tiere eingesammelt haben, stellen wir auf der anderen Seite der Strasse ebenfalls einen Zaun auf, damit sie wohlbehalten an ihren Lebensraum zurückkehren können», sagt Huber.
Letztes Jahr wurden die Helfer überrascht, als die Rückwanderung schon vor Ende der Zuwanderung einsetzte. Die Folge war tragisch. «200 bis 300 Kröten wurden in einer Nacht auf der Strasse überfahren. Uns bot sich am nächsten Morgen ein trauriges, schreckliches Bild», erzählt Huber. Darum wird dieses Jahr der zweite Zaun aufgestellt, sobald die Zuwanderung einsetzt.
Sind die Eltern wohlbehalten zurückgekehrt, machen sich schon bald ihre Jungen auf den Weg. «Die Rückwanderung der Jungen beginnt in der Regel Mitte Juni und dauert bis August», weiss der Präsident des Vereins pro Bettenauer Weiher. So erstreckt sich der Einsatz der Helfer über mehrere Wochen. In diesem und im nächsten Jahr. Danach, so hofft Huber, werden die Amphibien durch die beiden Untertunnelungen kriechen, welche der Kanton im Zuge des neuen Radwegs von Oberuzwil zum Bettenauer Weiher erstellen wird.