Derzeit liegt in Braunau ein nicht unumstrittenes Strassenbauprojekt öffentlich auf. Vom Ortsausgang bis zum Weiler Oberhof soll ein 1,6 Kilometer langer Rad- und Gehweg errichtet werden, um vor allem Schulkinder besser zu schützen.
BRAUNAU. Die Unfälle auf jenem Strassenabschnitt sind zwar nicht regelmässig, kommen aber doch immer wieder vor. Die Kantonsstrasse, welche von Braunau Richtung Märwil führt, verlockt zu schnellerem Fahren als die erlaubten 80 Stundenkilometer. «Es sind Zwischenfälle bekannt. Zudem fährt auf diesem Abschnitt auch Schwerverkehr. Dieser wird künftig weiter zunehmen», sagt Braunaus Gemeindeammann David Zimmermann zu den Gegebenheiten.
Schon nächstes Jahr könnte sich die Situation allerdings entspannen. Dann nämlich soll auf einer 1,6 Kilometer langen Strecke vom Ortsausgang von Braunau bis zum Weiler Oberhof ein Rad- und Gehweg errichtet werden. Generell wird dieser mit einem Grünstreifen von 1,25 Metern und einer Fahrbreite von 2,5 Metern bestückt. Ausnahme bildet ein Mittelstück des Weges, wo ein bereits bestehender Flurweg auf eine 3,9 Meter breite Strasse ausgebaut wird.
Auf einer Strecke von gut 650 Metern soll gleichzeitig der Strassenbelag erneuert und eine Wasserleitung, die sich in einem schlechten Zustand befindet, ersetzt werden. Gesamthaft belaufen sich die Kosten auf knapp zwei Millionen Franken. Dabei entfallen 1,83 Millionen auf den Strassenbau und 145 000 Franken auf den Landerwerb. Die Verhandlungen mit den fünf tangierten Grundstückbesitzern sind laut Zimmermann abgeschlossen.
Noch bis am 5. Dezember liegt das Projekt öffentlich auf und kann auf der Braunauer Gemeindekanzlei eingesehen werden. Es würde nicht erstaunen, wenn just aus Oberhof Opposition erwüchse. Die Kinder dieses Weilers gehen grossteils in Märwil zur Schule. Einzig die Primarschüler der Höfe Hitzliwis, Büel und Hohrüti werden in Braunau beschult. Laut Zimmermann gibt es Stimmen, die den Bau des Rad- und Gehwegs als unnötig erachten. Zudem werde der Verdacht gehegt, dass hernach alle Schüler in Braunau zur Schule gehen sollen.
Gemeindeammann Zimmermann hat diesbezüglich eine andere Meinung. Er sagt: «Wir haben in jener Region Kinder, die nach Braunau zur Schule gehen. Zwar hatten wir mit Schülern bis jetzt noch keine Zwischenfälle, da der Transport oft mit Autos erfolgt. Nur schon ein Todesfall wäre aber gravierend.» Das Gemeindeoberhaupt sieht den Rad- und Gehweg aber auch für die restliche Bevölkerung als ein Mehrwert, zumal nächstes Jahr die Grillstelle samt Hütte bei der Kiesgrube Büel erneuert wird.
Gehen keine Einsprachen ein, so ist der Baubeginn für Frühling 2014 und die Fertigstellung 10 bis 12 Monate später vorgesehen. Deckbelagseinbauten würden im Herbst 2015 erfolgen.