Der Bereichsleiter Versorgung im Flawiler Gemeinderat, Erwin Thalmann, bekennt politisch Farbe. Der bislang parteiunabhängige Unternehmer ist neu Mitglied der Umweltfreisinnigen St. Gallen.
Erwin Thalmann war bisher, nebst dem Schulratspräsidenten Christoph Ackermann, der einzige Parteilose im siebenköpfigen Flawiler Gemeinderat. 2013 ins Gremium gewählt, war er zunächst für den Bereich «Kultur, Freizeit, Sport» zuständig und wechselte dann, nach der Neukonstituierung des Rates im Frühjahr 2014, ins Ressort Versorgung (Technische Betriebe Flawil).
Erwin Thalmann, fühlten Sie sich als Parteiunabhängiger letztlich doch politisch heimatlos?
Nein, ich war mit meiner Situation stets zufrieden und glücklich.
Und dennoch sind Sie nun einer Partei beigetreten?
In meiner Funktion als Bereichsvorsteher Versorgung im Gemeinderat hatte ich in der Vergangenheit wiederholt Gelegenheit, wertvolle Referate zu Themen aus dem Energiebereich zu hören, Kontakte zu pflegen und mich auszutauschen. Dabei stellte ich fest, dass die Umweltliberalen St. Gallen mein Gedankengut sehr gut abdecken. Die Partei verbindet in ihrer Politik die Werte des Liberalismus mit der Leitidee der Nachhaltigkeit, welche ökologische, ökonomische und soziale Gesichtspunkte gleichwertig einbezieht. Eine Philosophie, mit der ich mich identifizieren kann.
Sie wurden von der Bürgerschaft als Parteiloser gewählt und als solcher mit sehr gutem Resultat im Amt bestätigt. Keine Bedenken?
Nein. Ich habe ja keinen Schwenker von Links nach Rechts oder umgekehrt gemacht. Meine politische Gesinnung ist seit jeher bekannt, meine Position klar. Die Umweltfreisinnigen verfolgen ihre Ziele in Zusammenarbeit mit der FDP des Kantons St. Gallen. Das passt. Ausserdem bin ich überzeugt, dass Gemeinderatswahlen in erster Linie Personen- und nicht Parteiwahlen sind. Somit habe ich den Entscheid mit sehr gutem Gefühl und Gewissen getroffen.
Die Umweltfreisinnigen haben in Flawil keine Ortspartei. Ein Vor- oder Nachteil?
Weder noch. Gäbe es eine solche, würde ich dieser selbstverständlich beitreten. So stellt sich die Frage gar nicht.
Andrea Häusler
andrea.haeusler@wilerzeitung.ch