Die Gemeinde Niederhelfenschwil senkt den Steuerfuss von 121 auf 118 Prozent. Der Grundsteuersatz beträgt neu mit 0,4 Prozent nur noch halb so viel wie in den Jahren zuvor.
Ursula Ammann
Schon im vergangenen Jahr senkte Niederhelfenschwil die Steuern. Nun geht die Gemeinde erneut runter damit. Dies um drei Prozentpunkte: von 121 auf 118 Prozent. Ein Steuerfuss unter 120 Prozent sei für Niederhelfenschwil erstmalig und deswegen ein «rechter Schritt», sagte Gemeindepräsident Simon Thalmann gestern anlässlich einer Presseinformation über Rechnung 2016 und Voranschlag 2017.
Die Rechnung 2016 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,1 Millionen Franken. Budgetiert war hingegen ein Minus von 779000 Franken. Die Gemeinde hat also unter dem Strich fast 1,9 Millionen Franken mehr eingenommen als vorgesehen. Zu verdanken ist dies zu einem wesentlichen Teil den Mehreinnahmen bei den Einkommens- und Vermögenssteuern natürlicher Personen (Einfache Steuer). Während die Nachbargemeinde Zuzwil in diesem Bereich eine geringere Zunahme verzeichnete als budgetiert, resultierte in Niederhelfenschwil ein Plus von über 10 Prozent . Veranschlagt war bei den Einfachen Steuern jedoch lediglich eine Zunahme von 3,5 Prozent, wie Manuel Keel, seit Juni 2016 Leiter des Steueramts, erläuterte. Zurückführen lässt sich dieser Anstieg vor allem auf Neuzuzüger mit guter Steuerkraft. Die Gemeinde zählte Ende 2016 3048 Einwohnerinnen und Einwohner und damit über 50 mehr als im Vorjahr.
Nicht nur der Steuerfuss wird gesenkt, sondern auch der Grundsteuersatz. Dies von 0,8 auf 0,4 Prozent. «Wir wollen damit den Grundstückbesitzern etwas zurückgeben», sagt Simon Thalmann. Denn der Erwerb von Liegenschaften sei auch Ausdruck der Verbundenheit mit der Gemeinde. Zweifelsohne habe die Senkung des Grundsteuersatzes und des Steuerfusses auch negative Auswirkungen, nämlich in Bezug auf den kantonalen Finanzausgleich. «Von diesem profitiert Niederhelfenschwil nun weniger», erklärt Simon Thalmann. Markus Schlegel, Leiter Finanzen und Soziales, rechnete zudem vor, welche mutmasslichen Einbussen an Steuereinnahmen durch die Senkungen entstehen. Jene drei Prozentpunkte, um die der Steuerfuss gesenkt wird, machen 160000 Franken aus. Bei den Grundstücksteuern seien es voraussichtlich 250000 Franken weniger, die in den Gemeindehaushalt flössen, sagt Markus Schlegel. Das Budget 2017 rechnet denn auch mit einem Minus von 533300 Franken. Aufwandüberschüsse wie dieser sollen aber in den nächsten Jahren durch das Vermögen aufgefangen werden. Dieses ist dank des positiven Rechnungsabschlusses angestiegen. Ein Betrag von 1,1 Millionen Franken wurde dem Eigenkapital gutgeschrieben. Dieses beträgt neu 5,47 Millionen Franken.
Ein Blick in die Investitionsrechnung der nächsten Jahre zeigt einige grössere Ausgaben. Mit 555 000 Franken ist die Zentrumsgestaltung Lenggenwil der grösste Budgetposten in diesem Jahr. 2018 wird vor allem in Strassensanierungen investiert.
Aus dem Haushalt des Elektrizitätswerks, dessen Rechnung mit einem Plus von knapp 77 000 Franken schloss, werden in den Jahren 2017 und 2018 je 200 000 Franken in den Ausbau des Smart-Power-Managment-Systems investiert. Dieses ermöglich die Fernablesung der Stromzähler. Kundinnen und Kunden sollen darüber hinaus einen besseren Überblick über ihren Stromverbrauch erhalten.
Hinweis
Die Bürgerversammlung der Gemeinde Niederhelfenschwil findet am Mittwoch, 29. März, um 20 Uhr in der Aula Sproochbrugg statt.