Experimentierlabors in Uzwil und Ebnat-Kappel: So sollen technische Fächer an Primarschulen gefördert werden

Die Arbeitgebervereinigung Ebnat-Kappel beantragt 40'000 Franken beim Amt für Kultur des Kantons St. Gallen. Damit sind Experimentierlabors für Primarschüler geplant. Diverse Unternehmen unterstützen das Projekt.

Simon Bernhardsgrütter
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Programmierung und Robotik sollen in Zukunft auch schon in der Primarschule ein Thema sein.

Programmierung und Robotik sollen in Zukunft auch schon in der Primarschule ein Thema sein.

Bild: Jakob Ineichen

«Mathematik kann ich nicht.» Dieser Spruch ist überaus bekannt. Oder auch: «Mathe werd ich später eh nie brauchen.» Der Auffassung, dass MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nicht so wichtig und unbeliebt sind, wird von der Arbeitgebervereinigung Ebnat-Kappel entgegengewirkt. Dies in Form von Experimentierlabors an Primarschulen in Uzwil und Ebnat-Kappel.

Praxisnahe Erfahrungen sammeln

Ramona Zahner wird ab Anfang 2021 Schulrätin der Gemeinde Uzwil sein.

Ramona Zahner wird ab Anfang 2021 Schulrätin der Gemeinde Uzwil sein.

Bild: PD

Ramona Zahner, Personalleiterin der IST AG in Ebnat-Kappel und ab kommendem Jahr Schulrätin der Gemeinde Uzwil, legt grossen Wert darauf, dass die Ausbildung an Schulen diverser gestaltet wird. Durch die Experimentierlabors sei es den Kindern der 3. bis 6. Klassen möglich, Erfahrungen im praktischen Bereich zu sammeln.

Die Labors seien für 3. bis 6. Klassen gedacht, weil die Hemmungen etwas auszuprobieren und die Angst vor dem Scheitern kleiner sei, erklärt Ramona Zahner. «Bei Experimenten gehören auch Fehlversuche dazu», ergänzt sie. Ein weiterer Faktor sei, dass man möglichst früh, jedem einzelnen Primarschüler die Chance bieten möchte, diese Fächer spielerisch und anschaulich zu beschnuppern. Das Projekt sei nicht auf Berufe abgezielt, weshalb die Oberstufe nicht in Frage komme.

Das Experimentierlabor ist so aufgebaut, dass pro Tisch eine Aufgabenstellung vorzufinden ist. Diese stehen in einem Zusammenhang mit einem Unternehmen. Die Kinder bekommen eine gewisse Zeit, um sich an diesem Tisch auszutoben und wechseln dann zum nächsten Experiment einer anderen Firma.

Das Projekt ist beliebt

Mehrere Unternehmen meldeten sich als Interessenten. Darunter zum Beispiel die Bühler AG, die Ebnat AG, die IST AG, Alder+Eisenhut AG oder das Energietal Toggenburg. Diese Liste sei jedoch noch nicht in Stein gemeisselt. Auch Schulen bekunden grosses Interesse am Projekt, welches auch auf einer Onlineplattform veröffentlicht werden soll, fügt Ramona Zahner an. So werde es allen Schulen im Kanton und der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Für die Umsetzung belaufen sich die Gesamtkosten gemäss der Lotteriefondsbotschaft des kantonalen Amts für Kultur St. Gallen auf rund 145'000 Franken; davon sind 53'000 Franken Eigenleistungen. 6000 Franken werden aus privaten Förderungen erwartet, während 46'000 Franken bei Gemeinden und Unternehmen angefragt wurden. Die Anfrage für Unterstützung aus dem Lotteriefonds des Kantons St. Gallen beläuft sich auf 40'000 Franken.