Die beiden Durchgangssperren an der Blumenaustrasse sind wieder weg – sie hatten das Problem der Elterntaxis nicht gelöst. Nun plant Eschlikon auf der wohl strittigsten Strasse im Hinterthurgau zwei Verkehrsschwellen.
ESCHLIKON. Die Strassensperre war kein Erfolg. Jetzt sollen es die Berliner Kissen richten. Die Blumenaustrasse in Eschlikon, in der Vergangenheit Anlass mehrerer Einsprachen und Gemeindebeschlüsse, wird voraussichtlich zwei Schwellen erhalten. Die geplanten Aufwölbungen aus Gummi, sogenannte Berliner Kissen, sollen den Verkehr vor dem Schulhaus Blumenau abbremsen. Sie sind als Teil mehrerer Sicherheitsmassnahmen geplant, die das ganze Quartier rund um die Eschliker Schulanlage beinhalten.
Das Herzstück der neuen Verkehrsregelung um die Schulanlagen bleibe weiterhin die Begegnungszone auf der Blumenaustrasse, schreibt die Gemeinde in ihren aktuellen Nachrichten. Diese wird allerdings leicht nach Westen verschoben, wodurch der Haldenweg aus der Begegnungszone fällt. Dafür wird der Eingangsbereich des Böcklihauses in die Begegnungszone integriert. Damit die dort zulässige Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern eingehalten wird, sind vor dem Eingang zum Schulhaus Blumenau Schwellen geplant. «Dank der Berliner Kissen wird es kaum möglich sein, vor dem Schulhaus mehr als die erlaubten 20 Stundenkilometer zu fahren», sagt Marcel Aeschlimann, Gemeindeschreiber von Eschlikon. Zudem seien die Aufpflasterungen kostengünstig: «Die Kunststoffschwellen werden auf den Asphalt angebracht. Aufwendige Belagsarbeiten sind deshalb nicht notwendig.»
Die Verkehrsregelung an der Blumenaustrasse wurde in den letzten Jahren mehrmals geändert. Auf Antrag der Volksschulgemeinde hatte die Politische Gemeinde vor drei Jahren beschlossen, die Durchfahrt der Blumenaustrasse mit einer Schranke zu sperren. Sie zielte auf Eltern, die ihre Kinder in die Schule karrten. Die Elterntaxis blieben damit aber nicht aus. Vielmehr wichen sie auf die östliche Zufahrt der Schule aus, oder mussten gar auf der engen Blumenaustrasse wenden. Um letzteres zu vermeiden, plante die Gemeinde mittels einer zweiten Schranke die Durchfahrt auf rund 70 Metern komplett zu sperren. So weit kam es jedoch nicht: Mehrere Anwohner reichten Einsprachen ein.
Seit Mai 2016 ist die Blumenaustrasse wieder beidseitig befahrbar. Eine Arbeitsgruppe war zum Schluss gekommen, dass die eine Sperrung der Verkehrssicherheit nicht förderlich ist. Die wartenden Elterntaxis würden vor der Schule zu einer unübersichtlichen Situation führen und so gefährliche Szenen schaffen, war deren Fazit.
Nebst der bereits bestehenden Begegnungszone sind im restlichen Blumenau-Quartier Tempo-30-Zonen geplant. Auch in weiteren Quartieren werden Verkehrsberuhigungen geprüft. Wo und in welchem Ausmass, sei aber noch nicht spruchreif, sagt Aeschlimann.