ERÖFFNUNG: Chocolarium für Ansturm gewappnet

Entdecken, staunen, geniessen. Ein Erlebnis für alle Sinne verspricht die Maestrani AG Flawil im fertiggestellten Chocolarium. Am Wochenende ist die «Schokoladenfabrik des Glücks» erstmals geöffnet: für Wissbegierige, Abenteuerlustige und Naschkatzen.

Andrea Häusler
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Noch nie habe er an einer Medienkonferenz so viele Pressevertreter angetroffen, sagte Verwaltungsratspräsident Randolf Hanslin, der gemeinsam mit CEO Markus Vettiger (hinten links) und Regierungsrat Bruno Damann (Mitte) das rote Band durchtrennte. (Bilder: Andrea Häusler)

Noch nie habe er an einer Medienkonferenz so viele Pressevertreter angetroffen, sagte Verwaltungsratspräsident Randolf Hanslin, der gemeinsam mit CEO Markus Vettiger (hinten links) und Regierungsrat Bruno Damann (Mitte) das rote Band durchtrennte. (Bilder: Andrea Häusler)

Andrea Häusler

andrea.haeusler@wilerzeitung.ch

Sie beantworteten gestern unzählige Journalistenfragen, Maestrani-CEO Markus Vettiger, Verwaltungsratspräsident Randolf Hanslin und alle weiteren, die in der Flawiler Schokoladenfabrik des Glücks etwas zu sagen haben. Eine Antwort jedoch blieben allesamt schuldig: Wie kommt das Glück in die Schokolade? Grund und Anlass, sich auf Spurensuche zu begeben. Die chemische Fährte führte den Moderator und ­Meteonews-Wetterfrosch Peter Wick über Serotonin-Bausteine, Theobromin und andere Kakao-Bestandteile zur Erkenntnis: «Für eine stimmungsaufhellende Wirkung müssten täglich fünf Kilogramm Schokolade verzehrt werden.» Da verbirgt sich die Antwort vielleicht doch eher in den Kakaoanbaugebieten Perus, wie der «Wissenschafter» auf der Leinwand in den beiden Besucherkinos mutmasst. Oder es fliesst mit der Milch der glücklichen Schweizer Kühe in die Schokolade. Beweise lieferte auch er nicht.

Erste drei Wochen ausgebucht

Nun sind die Kinder, aber auch die Erwachsenen gefordert, die sich am Wochenende auf Entdeckungsreise begeben. Globi wird sie unter anderem auf den Spuren des Glücks quer durch die Welt der Schokolade begleiten.

Rund 2000 Besucher würden am Eröffnungswochenende erwartet, sagte Irène Dumas, Leiterin Unternehmensentwicklung bei Maestrani. Viele Tickets seien über das Internet verkauft worden, jedoch könnten am Ort ebenfalls noch Tageskarten bezogen werden. Auch über das Eröffnungswochenende hinaus seien die Buchungszahlen erfreulich. «In den ersten drei Wochen sind wir mit Gruppen vollständig ausgebucht.» Das heisst – die Kapazität von 1000 Gästen pro Tag ist erreicht. 25 Teil- und Vollzeit-Mitarbeitende werden dazu beitragen, den erwarteten Ansturm zu bewältigen. Die meisten von ihnen wurden neu angestellt.

Solche Aussichten machen glücklich. Aber nicht nur diese allein. «Wir wollten dem Publikum einen Wow-Effekt bieten, den man so schnell nicht vergisst. Das ist uns gelungen», freute sich Maestrani-Verwaltungsratspräsident Randolf Hanslin vor den Medienvertretern. Am vergangenen Wochenende hatte er hier seinen Geburtstag gefeiert und damit die Tauglichkeit des Chocolariums als Eventlokals gleich selber erprobt. Die entsprechenden Räume können künftig für Firmen- oder Familienanlässe, Kurse und ähnliches gemietet werden.

Die Konkurrenz im Schokolademarkt sei beträchtlich, sagte Hanslin. Grosse Firmen investierten über ihre Werbebudgets viel Geld in die Omnipräsenz am Markt. Als KMU gelte es, andere Wege zu erschliessen. Auffallen und begeistern könne man auch, in dem man etwas Perfektes biete – wie eben das Chocolarium. Dass dieses letztlich ein Marketing-Tool ist, verhehlte auch CEO Markus Vettiger nicht. Mit der in 17 Monaten erstellten interaktiven Erlebniswelt wolle man auf nachhaltige Art Kundenbindung zelebrieren und letztlich – über den Verkauf von Schokolade – Geld verdienen.

Keine Eintagsfliege fürs Publikum

Der Rundgang mit den zahlreichen kreativ umgesetzten emotionalen Zugängen zur der Welt der Schokolade und informativen Einblicken in die reale Produktion von Maestrani reicht als Anreiz für mehr als einen einmaligen Besuch nicht aus. Im Wissen darum werden wechselnde Veranstaltungen das Eventjahr prägen. Hierfür seien, laut Markus Vettiger, auch Partner an Bord geholt worden: Coop Hallo Family etwa, RailAway oder Raiffeisen. Vettiger kündigte gleich einige besondere Gäste an: der Kids Club des FCB oder die Auftritte des Zürcher Kammerorchesters.

Haltestelle für öffentlichen Verkehr

Damit die Besucher mit dem öffentlichen Verkehr anreisen können, ist eine Bushaltestelle an der Toggenburgerstrasse unabdingbar. Dafür werde sich der Kanton einsetzen, versprach Regierungsrat Bruno Damann in seiner Gastrede. «Ideal wäre ein regulärer Betrieb von Anbeginn weg und kein Versuchsbetrieb.»