Der EC Wil beendet dieses Jahr mit einem 5:4-Auswärtserfolg nach Verlängerung gegen Herisau. Der 1.-Liga-Club zeigt damit eine Reaktion auf die Vorkommnisse unter der Woche – und rückt auf Rang vier vor. Auch der EHC Uzwil feiert gegen Prättigau-Herrschaft einen wichtigen Sieg.
Was war das für eine Woche für den EC Wil. Am Donnerstag gab der Verein die Trennung von Sportchef Daniel Zeber bekannt. Die Mannschaft war bereits am Montag informiert worden. Zwei Tage später kassierte der 1.-Liga-Club in der zweitletzten Qualifikationsrunde für den Cup der kommenden Saison eine empfindliche 0:4-Niederlage gegen den 2.-Liga-Verein Luzern. Andreas Ritsch, der das Sportchefamt interimsweise übernommen hat, sagte:
«Ich hatte die Hoffnung, wir würden den Kopf bis zum Cupspiel freikriegen. Doch ich bemerkte schnell, dass bei den Spielern einiges hängen geblieben ist.»
Als Hauptgrund der überraschenden Niederlage wollte dies der
57-Jährige nicht gelten lassen. Nach einem Wiler Lattenschuss hatte der höher klassierte Verein das 0:3 kassiert. «Das hat uns das Genick gebrochen.» Und Luzern sei eine gute Mannschaft – dies habe der Sieg gegen Prättigau gezeigt.
Die Vorzeichen für die Partie in Herisau waren also suboptimal. Dass es nicht einfach ein Derby war, sondern auch um den dritten Platz ging, machte es für Wil noch schwieriger. Ritsch sagte:
«Der Mannschaft sagte ich vor dem Spiel: Nicht an die Tabelle denken – aufs Feld gehen und Eishockey spielen».
Doch offensichtlich war dies einfacher gesagt als getan. Die Gäste taten sich zu Beginn sehr schwer, agierten überraschend passiv, fehlerhaft und ohne das übliche Tempo. «Wir hatten Mühe, ins Spiel zu kommen», bestätigte Ritsch.
Die Gründe dafür wollte der Bündner nach der Partie nicht erläutern. Doch es ist eindeutig, was er meinte: «Unsere Woche war turbulent». Das einzige Positive für die Wiler nach den ersten 20 Minuten war das Resultat – 1:1.
Ab dem zweiten Drittel steigerten sich die Gäste. Sie bewegten sich nicht nur mehr, sondern spielten auch viel kompakter. Und trotzdem: Es war der Gastgeber, der mit einem Doppelschlag – einem Powerplaytreffer und einem Konter – 3:1 in Führung ging. Völlig entgegen dem Spielverlauf. Dieser Ansicht war auch Trainer Ritsch: «Bei fünf gegen fünf Feldspielern dominierten wir den Gegner.»
Doch Wil wäre nicht Wil, wenn es diesen Rückschlag nicht abschütteln würde. Kurz vor Drittelsende gelang den Gästen im Powerplay der Anschlusstreffer. Ritsch sagte dazu:
«Das 2:3 war ganz wichtig. Es verlieh uns Schwung für den weiteren Spielverlauf.»
Und in der Tat: Matteo Schärer machte mit zwei Treffern aus dem Rückstand einen Vorsprung. Doch auch Herisau hatte eine Antwort parat. 49 Sekunden vor Schluss erzwang das Heimteam in Überzahl und ohne Torhüter, dafür mit sechs Feldspielern, die Verlängerung. In dieser gelang Schärer mit einem Hattrick der Siegtreffer. Ritsch bilanzierte:
«Wir waren am Schluss die etwas glücklichere Mannschaft. Aber der Erfolg ist über das ganze Spiel gesehen nicht ganz unverdient.»
Mit diesem Derbysieg rückt Wil vom fünften auf den vierten Rang vor – unter den Umständen ein durchaus achtbarer Erfolg.
Auch der EHC Uzwil feiert vor Weihnachten einen wegweisenden Erfolg. Der 1.-Liga-Club hat Prättigau-Herrschaft auswärts mit 4:3 nach Verlängerung besiegt. Silvan Bleichenbacher erzielte den entscheidenden Treffer in der 64. Minute. Damit haben die neuntplatzierten Uzwiler den Rückstand auf die achtplatzierten Bündner, ihren Konkurrenten um den letzten Playoffplatz, von fünf auf vier Punkte verkürzt.
Die nächste Spiele beider Teams finden am 5. Januar 2019 statt:
Reinach - Uzwil (17.30 Uhr), Wil - Pikes Oberthurgau (19 Uhr).