Das Jubiläumskonzert in Niederbüren entpuppte sich als wahrer Leckerbissen mit Musik grosser Meister und ausgezeichneten Künstlern mit Charme und Esprit. Die Melodien gingen unter die Haut, berührten die Seele.
Niederbüren. Das Konzert vom Freitagabend stand ganz im Zeichen des Kirchenjubiläums – und wurde von Musizierenden der Region geboten. Miriam Meier begrüsste die vielen Gäste und dankte den Künstlern für ihr Engagement in Niederbüren. Kirchenpräsident Richard Holenstein sprach am Schluss überwältigt von einem traumhaften Konzert.
An der im Jahr 2003 eingeweihten Späth-Orgel spielte die seit zehn Jahren in Niederbüren wohnende Oxana Peter-Fedjura. Sie ist in der Ukraine aufgewachsen und hat am Konservatorium Odessa Klavier studiert. Sie eröffnete das Konzert auf der Orgel mit «Bell-rondo» von Giovanni Moranti. Eindrücklich spielte die Organistin dieses anspruchsvolle Werk mit unzähligen Läufen in Höhen und Tiefen. Mit ihrem Können und der interessanten Registrierung kam das ganze Spektrum des Instrumentes zum Tragen. Den Abschluss des Konzertes bot sie mit dem «March Nr 1 in D» von Edgar Elgar, wo die englische Hymne «Land of Hope and Glory» integriert ist.
Bariton Bernhard Bichler ist in St. Gallen aufgewachsen. Er studierte Gesang in Winterthur und Zürich. 2005 erhielt er den Kulturpreis seiner Heimatstadt. Mit seiner warmen, voll klingenden Stimme sang er sehr beeindruckend vier Lieder, vertont vom 1949 verstorbenen Richard Strauss. Dazu bot er dramatisch und packend «Ha gia vinta la causa» aus der Mozart-Oper «Le nozze die Figaro». Im Duett «Là ci darem la mane» aus Mozarts «Don Giovanni» liess er zusammen mit der Sopranistin sprühenden Witz und Charme aufleuchten.
Natalie Boldyrieva wuchs ebenfalls in der Ukraine auf und studierte in Odessa. Der Sonderpreis für die Rolle der Königin der Nacht bei der Schlossoper Haldenstein brachte sie in die Schweiz. Ihre gesangliche Weiterbildung führt sie in Bern und Lausanne fort. Sie besitzt einen sehr ausdrucksstarken Sopran, der auch in grossen Höhen voll und klar klingt. Eröffnet hat sie ihren Auftritt mit «Ach ich liebte» aus der «Entführung aus dem Serail». Dann bot sie mit «Der Hölle Rachen» ihr Glanzstück, den Part der Königin der Nacht aus Mozarts «Zauberflöte». Faszinierend, wie sauber die junge Frau diese höchst schwierige Arie gesungen hat. Spitzbübisch klang «Mein Herr Marquis» aus der «Fledermaus» von Johann Strauss. Die Solisten wurden auf dem wunderschönen Flügel im Chorraum einfühlsam begleitet von Oxana Peter-Fedjura. Begeisternd spielte sie solistisch das «Lied ohne Worte» von Felix Mendelssohn und die «Symphony in C-Dur 1. Satz» von Carl Friedrich Ebers.
Tosender Applaus drückte die Begeisterung und auch die Ergriffenheit der Zuhörenden aus – und ohne Zugabe durften die Akteure das Gotteshaus nicht verlassen. In «Andiam» gaben sie ihrem, Schauspieltalent sowie Charme und Esprit nochmals Raum.