Ein versöhnlicher Saisonabschluss

Im Rückspiel zu Hause unterliegen die Wiler Handballer den Pfader Neuhausen mit 25:32 (13:15). Trotzdem ist es für die Mannschaft ein «versöhnlicher Saisonabschluss», sagt Spielertrainer Raschle am Ende der Partie.

Carmen Keller
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HANDBALL. Die Partie startete für das Heimteam vielversprechend. Die Wiler Mannschaft agierte schnell, ruhig und konzentriert. Vor allem am Kreis und von den Flügeln gelang es den Äbtestädtern regelmässig, die gegnerische Verteidigung zu düpieren. Mit dem Abfangen der gegnerischen Gegenstösse konnte das Heimteam mehr als einmal den Angriff der Pfader wirkungsvoll unterbinden und selbst die Chance auf ein Tor ergreifen. Nach zehn Minuten lag die Mannschaft von Spielertrainer Raschle in Führung.

Fehlerhafte Phase

Doch das Blatt wendete sich bald. Die Äbtestädter spielten eine Phase, in der technische Fehler dominierten. Pässe kamen nicht an oder wurden nicht gefangen. Die vorher gute Leistung in der Defensive brach ebenfalls ein. Die Schaffhauser hatten mehrmals die Möglichkeit, ungehindert auf das Tor zu schiessen, weil in der Wiler Verteidigung ein Chaos herrschte. Niemand übernahm Verantwortung, niemand wusste, welcher Gegenspieler zu decken war. Erst als Wil ein Überzahlspiel zugesprochen wurde, kehrte die Konzentration zurück. Dennoch lag das Heimteam beim Spielstand von 13:15 vor der Pause knapp zurück.

Mit vielen Emotionen

Der Start in die zweite Hälfte war schwach. Die Wiler zeigten sich in der Offensive komplett phantasielos. So wurden viele Angriffsmöglichkeiten vom Schiedsrichter als Zeitspiel abgepfiffen und von den Äbtestädtern ungenutzt gelassen. Während der Heimmannschaft in den ersten zehn Minuten nur ein einziger Treffer gelang, bauten die Pfader ihre Führung munter weiter aus. Erst ab Mitte der zweiten Hälfte konnten die Gastgeber wieder einzelne Akzente setzen.

Das Spiel gestaltete sich aber in der Folge zusehends aggressiver und emotionaler. Die Diskussionen unter den Spielern und zwischen den Trainern, Spielern und Schiedsrichtern häuften sich. Auf der Tribüne gab es für die zahlreich erschienenen Fans beider Teams zeitweise kein Halten mehr. Lautstark protestierten sie gegen verschiedenste Entscheide der Schiedsrichter. Aufgrund dieser Hektik konzentrierte sich die Wiler Mannschaft immer mehr auf Unwesentliches. Fast jedes Angriffsspiel endete ohne Torerfolg. Die Pfader aus Neuhausen skorten dafür in regelmässiger Folge und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus.

Retten, was zu retten war

Zum Schluss herrschte Chaos pur bei den Wilern. Jeder Akteur versuchte im Alleingang verzweifelt, den Rückstand zu verkürzen, ohne Erfolg. Die Pfader zeigten sich souverän und verdienten ihr Weiterkommen auf dem Weg in die 1. Liga mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel. Dies, obwohl sich die Wiler im Vergleich zum Hinspiel verbessert zeigten.

KTV Wil: Carbonara/Raschle S., Hartmann (1), Flammer (1), Haag (3), Brenner (2), Raschle A. (1), Keckeis (1), Hug (2), Leppla (6), Rudari (5), Steiner (2), Nüssli, Dobler (1).