Unter dem Motto «Karneval der Nationen» fand am Mittwochabend der Bürgertrunk 2014 statt. Nebst der Bürgerwurst standen musikalische Leckerbissen des Orchestervereins auf dem Programm.
WIL. «Willkommen liebe Franzosen, Schotten, Mexikaner, Italiener und Amerikaner.» Mit diesen Worten begrüsste Bürgerratspräsident Norbert Hodel, in eine alpenländische Krachlederne gekleidet, die vielen maskierten und wenigen nicht maskierten Wilerinnen und Wiler in der Tonhalle zum Bürgertrunk 2014. Sombreros und Cowboyhüte, Rastalocken und Baskenmützen, Charleston- und Rokokopärchen hatten sich unter den unzähligen Landesfahnen versammelt, um ihre Bürgerfastnacht zu feiern.
Tradition hat die Vertilgung der Wiler Bürgerwurst. Hodel konnte die Anwesenden beruhigen, der Fortbestand dieser Wurst sei ziemlich sicher gesichert, auch wenn das Metzgerehepaar August und Beatrice Bürge diese nun das letzte Mal geliefert hätten. Für Unterhaltung sorgten die Guggenmusik Chrüsimusigg sowie die Showgruppe Afrikata mit afrikanischen Trommelklängen und Tanzeinlagen. Bert Bingemann, Wiler Ehrenbürgerwurst des Jahres 2013, überreichte schliesslich das Wurstzepter an die diesjährige Ehrenwurst Erwin Steiner. Anwesend war auch die Fastnachtsgesellschaft Wil mit Hofnarr Roman Giger (Stadtpfarrer), Herold Erich Grob, dem Prinzenpaar Regula und Raphael I. und der Bronschhofer Guggenmusik.
Von der Bühne herunter betrachtete das Geschehen gütig eine Buddhastatue, die auch gleichzeitig Musikdirektor Kurt Pius Koller den Rücken stärkte, als dieser mit seinem Orchesterverein die traditionelle musikalische Eröffnung gestaltete. Ausschnitte aus der komischen Oper «Eine Nacht in Venedig» standen auf dem Programm. Eingeleitet wurde dieses aber mit der «Barkarole» aus Jacques Offenbachs Oper «Hoffmanns Erzählungen». Barbara Muriset in der Hosenrolle des Niclausse und Nicole Bosshard als Giulietta fesselten in diesem Duett mit einer Harmonie, die zusammen mit dem konzentriert und präsent musizierenden Orchester eine gebannte Atemlosigkeit im Saal erzeugte.
Mit der Ouverture zur «Nacht in Venedig» ging es weiter, Nicole Bosshard glänzte in der Folge als Anina solistisch und im Duett mit Hans Michael Sablotny, der vor zwei Jahren als Räuberhauptmann Falsacappa in der Musiktheaterproduktion «Die Banditen» bereits auf der Tonhallenbühne stand. Nicole Bosshard begeisterte mit ihrer frischen und starken Stimme.
«Eine Rolle, die der Nicole auf den Leib geschneidert ist», sagte Orchestervereinspräsident Eugen Weibel in seiner Ansprache. Sablotny brillierte elegant und souverän und beendete das Gondellied des Caramello mit einem hohen C, welches dem fastnächtlichen Publikum ein freudiges Lächeln auf die Lippen zauberte.