Ehrenrunde für Münchwilen

Der Münchwiler Veloparcours muss einige Hindernisse überwinden, bevor die Bagger auffahren können. Noch fehlt der Grossteil der 150 000 Franken, die das Projekt kostet. Gemeindeammann Guido Grütter zeigt sich dennoch zuversichtlich.

Stefan Etter
Drucken
Auf dem 66 Meter langen mobilen Pump-Track-Rundkurs wurden im vergangenen Oktober 11 000 Franken in die Kasse gespült. Noch fehlt aber ein ansehnlicher Betrag, bis die eigentliche Anlage gebaut wird. (Archivbild: Maya Heizmann)

Auf dem 66 Meter langen mobilen Pump-Track-Rundkurs wurden im vergangenen Oktober 11 000 Franken in die Kasse gespült. Noch fehlt aber ein ansehnlicher Betrag, bis die eigentliche Anlage gebaut wird. (Archivbild: Maya Heizmann)

MÜNCHWILEN. Bereits seit vergangenem März müsste in Münchwilen eine sogenannte Pump-Track-Anlage – ein Parcours für Mountainbiker – gebaut werden (siehe Kasten). Vorgesehen ist die Bikerstrecke auf dem Gelände zwischen Murgweg und Zukunftsfabrik. Doch dort hat sich bisher in baulicher Hinsicht noch nichts getan. An der Bewilligung liegt es aber nicht, denn sowohl die hiesige Baukommission als auch das Kantonale Amt für Umwelt haben längst grünes Licht gegeben – die Baubewilligung liegt vor. «Der Grund für die Verzögerung ist das fehlende Geld», erklärt Guido Grütter, Gemeindeammann von Münchwilen. «Wir hätten sehr gerne bereits gebaut.»

Suche läuft auf Hochtouren

Die Gesamtkosten für die Pump-Track-Anlage belaufen sich auf 150 000 Franken. Doch davon fehlt in der Kasse noch ein ganzes Stück. Durch den Sponsorenanlass vom Oktober 2013, bei dem Mountainbiker auf einem mobilen Parcours ihre Runden drehten, wurden immerhin 11 000 Franken in die Kasse gespült. «Insgesamt stehen uns derzeit rund 20 000 bis 25 000 Franken zur Verfügung», sagt Grütter. «Denn der grösste Teil der Finanzierung des Projekts muss über die Sponsoren erfolgen.» Es sei nämlich nicht die Idee, dass sich die Politische Gemeinde finanziell daran beteiligt. «Die Suche nach weiteren Geldgebern läuft aber nach wie vor auf Hochtouren.»

Doch das Bemühen um Sponsoren scheint sich schwieriger zu gestalten, als die Verantwortlichen angenommen haben. Davon zeugt zumindest der verpasste Bautermin und die fehlenden Gelder. «Zuerst mussten wir ein Sponsorenkonzept erstellen, um festzulegen, wie wir strategisch vorgehen und die Firmen von unserem Vorhaben überzeugen können», erklärt Gemeindeammann Guido Grütter. «Aber es gibt einige Verhandlungen, die bereits im vollen Gange sind und uns positiv stimmen.» Von Interesse seien vor allem Unternehmen, die in den Bereichen Sport, Jugend oder Gesundheit agieren und sich bereits an ähnlichen Projekten beteiligt hätten.

Über 450 Anfragen

Laut Grütter wurden bisher über 450 Stiftungen und Firmen kontaktiert – per Brief, Telefon oder auch E-Mail. «Zudem haben wir auf unserer Website und auf Facebook für die Pump-Track-Anlage geworben.» Die ganze Akquisition der Geldgeber sei sehr zeitintensiv – nicht zuletzt weil die Koordinaten erst zusammengesucht werden mussten. «Wir brauchen noch etwas Geduld. Wir haben bereits ein paar Zusagen von Sponsoren erhalten. Aber die sind noch nicht spruchreif.» Ein andere Quelle sei auch der Sport-Toto-Fonds, aus dem Unterstützungsgelder für den Bau der Pump-Track-Anlage abgeschöpft werden sollen. «Auch diese Angelegenheit befindet sich noch in Abklärung», so Grütter. Ein verkleinerter und womöglich günstigerer Rundkurs komme aber nicht in Frage. «Das ergibt schlicht und ergreifend keinen Sinn. Die Bagger müssen ja trotzdem auffahren.» Denn beim Bau einer solchen Anlage entstünden starre Fixkosten, die nicht verkleinert werden können. «Ein kleinerer Parcours würde denn auch kaum günstiger werden.» Zudem sollen auf dem Veloparcours verschiedene Wettbewerbe durchgeführt werden. Dafür müssten bestimmte Normen eingehalten werden. «Ausserdem hätten die Biker auf einer Strecke von zehn Metern Durchmesser bedeutend weniger Spass.»

Parcours wird gebaut

Grütter sieht der Umsetzung des Projekts aber grundsätzlich positiv entgegen. «Wir werden das Geld definitiv zusammenbringen und den Parcours bauen.» Die Gesprächsbereitschaft der potenziellen Sponsoren sei jedenfalls vorhanden. «Allerdings wird es wohl noch ein paar Monate dauern, bis wir alle nötigen Zusagen beieinander haben.» Laut Grütter wäre der Veloparcours dann bereits innerhalb weniger Wochen gebaut. «Die Pump-Track-Anlage wird definitiv zustande kommen.»