Drittheissester Juli seit Messbeginn im Jahr 1864: Es wird wärmer und wärmer

Nach dem zweitheissesten Juni fand die Hitze auch im Juli ihre Fortsetzung. Es war der drittwärmste seit 155 Jahren.

Christoph Frauenfelder
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Der Juli vor Jahresfrist war weniger heiss, aber massiv trockener. Der bisher heisseste Juli wurde indessen im Jahre 2006 gemessen. Die Häufung sehr heisser Sommer seit Beginn dieses Jahrtausends ist offensichtlich. Der Juli schloss knapp drei Grad zu warm (Vergleich mit dem Mittelwert 1981-2010). Die Heizgradziffer ergab 0 Grad.

Bereits 39 Sommertage registriert

Die Temperaturmessungen bewegten sich zwischen 10 und 36 Grad. Die Schweizer Spitze lag im Wallis und Baselland bei 38 Grad. Deutschland und Frankreich meldeten verbreitet über 40 Grad, Spitzen erreichten bis 42 Grad. Der Sommer ist zwar erst zu zwei Drittel abgeschlossen. Trotzdem hatten wir bisher bereits 39 Sommertage (normal 31), 18 Hitzetage (normal 4) und 3 Wüstentage mit über 35 Grad (normal 0).

Ein Monat mit optimaler Sonnenscheindauer

Die Bewölkung und damit die Sonnenscheindauer ergaben Ende Monat exakt den normalen Wert. Tropennächte mit einem Temperaturminimum nicht unter 20 Grad waren im Juli in mittleren Lagen beinahe an der Tagesordnung. Die Häufung dieses Parameters ist extrem offensichtlich. Damit nähern sich unsere Sommer immer mehr dem Klimatypus des Mittelmeeres zwischen Genua und Marseille an.

Genügend Niederschlag

Auch der Niederschlag lag im Rahmen des Üblichen. Ein kleiner, aber giftiger Hagelzug mit Sturm, Blitz und Donner zog am 12. Juli über das Fürstenland. Der ausgiebige Regen Ende Monat sorgte für die ausgeglichene Wasserbilanz. In Altenrhein war der Regen so intensiv, dass die Station am 28. Juli gleich eine Monatsregenmenge verzeichnete. Ende Juli schmolz der Schnee auf dem Säntis erstmals ganz weg. Die Streubreite vom letzten bis zum ersten Säntisschnee liegt zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober.

Hinweis: Der Autor ist Inhaber der Meteotop-Wetterstation Fürstenland in Niederuzwil.