Die Kultur hat nun ein Sprachrohr

Am Montagabend wurde die IG Kultur Wil von 13 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben. Der Verein möchte mit seinen Aktivitäten insbesondere auch dem Mangel an Räumen – sei es für Proben oder Aufführungen – entgegenwirken.

Ursula Ammann
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Seit der Gründungsversammlung vom Montagabend vereinen sich unter dem Dach der IG Wiler Kultur verschiedene kulturelle Einrichtungen und Vereine. Der Versammlung wohnten des weiteren auch Gäste bei. So etwa Kathrin Dörig, Kulturbeauftragte der Stadt Wil (siebte von links). (Bild: Ursula Ammann)

Seit der Gründungsversammlung vom Montagabend vereinen sich unter dem Dach der IG Wiler Kultur verschiedene kulturelle Einrichtungen und Vereine. Der Versammlung wohnten des weiteren auch Gäste bei. So etwa Kathrin Dörig, Kulturbeauftragte der Stadt Wil (siebte von links). (Bild: Ursula Ammann)

WIL. «Ich werde mein Bestes geben, dass das Flugzeug, das wir hier konstruiert haben, zum Fliegen kommt», sagte Rolf Benz, nachdem er am Montagabend an der Gründungsversammlung der IG Kultur Wil einstimmig zu deren Präsident gewählt worden war. Unterstützung erhält er dabei von den «Co-Piloten» aus dem Vorstand (siehe Infokasten), die ebenfalls mit grossem Applaus in ihr Amt gehoben wurden. Zuvor genehmigten die 13 Gründungsmitglieder – sie repräsentieren kulturelle Einrichtungen und Vereine jeglicher Art – die Statuten. Da diese bereits im Vorfeld der Gründungsversammlung zur Vernehmlassung standen, ging dieser Akt diskussionslos über die Bühne.

Raumnot als Hauptthema

«Die Konstruktion des Flugzeuges» – um es in den Worten des Präsidenten auszudrücken – begann vor einem Jahr. Rolf Benz, der jahrzehntelang bei der Stadtmusik wirkte, und Walter Engelhard, ehemaliger Geschäftsführer der Firma Stihl, der bereits mehrere kulturelle Veranstaltungszyklen initiierte, hörten sich bei kulturell tätigen Vereinen und Organisationen um, ob das Interesse an einer IG Kultur bestehe. An einer Kickoff- Veranstaltung im April sprach sich eine grosse Mehrheit der rund 20 anwesenden Vereinsvertreter für die Gründung einer IG aus.

Die Not an verfügbaren und bezahlbaren Räumen – sei es für Proben, Aufführungen oder Ausstellungen – hat sich an jener Kickoff-Veranstaltung als Hauptthema herauskristallisiert. Ein Ziel der IG Kultur Wil ist es deshalb, insbesondere auch Anliegen hinsichtlich fehlender Infrastrukturen zu koordinieren und durchzusetzen. Mittelfristig setzt sich die IG auch für die Schaffung eines Kulturzentrums ein, das von allen kulturtragenden Vereinen genutzt werden kann.

Ein Pendant zur IG Sport

«Auch wir haben stets Schwierigkeiten, Räume zu finden», sagte Bodo Kaiser vom Theaterverein Bronschhofen im Anschluss an die Gründungsversammlung gegenüber der Wiler Zeitung. Katrin Darman von der Kinderbühne Wil betonte: «Es ist sinnvoll, sich zusammenzuschliessen, denn als Einzelkämpfer wird man schnell abgespiesen.»

«Warum soll – was beim Sport schon seit Jahrzehnten möglich ist – bei der Kultur nicht auch möglich sein?» Diese Worte gab Präsident Rolf Benz allen Anwesenden mit auf den Weg. Ganz nach dem Vorbild der IG Sport, die bereits seit 1973 existiert, soll auch die IG Kultur zum Sprachrohr der Vereine werden und zwischen diesen und den Behörden vermitteln.

Weitere Informationen zur IG Kultur Wil unter www.ig-kultur-wil.ch