Flawiler Kunstwerk «Das Geheimnis» in New York ausgezeichnet

Jennifer Gehrs Werk «Das Geheimnis» wird in New York in der Kategorie «Kultur-Ehrungen» ausgezeichnet.

Andrea Häusler
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Jennifer Gehr beim Interview in New York. Im Hintergrund ihr Werk «Das Geheimnis».

Jennifer Gehr beim Interview in New York. Im Hintergrund ihr Werk «Das Geheimnis».

Bild: PD

Kurz vor der Vernissage zur Ausstellung der für den Final qualifizierten Bilder des Ölmalwettbewerbs 2019 des Salmagundi Art Clubs am 24. November war Jennifer Gehr nach New York gereist. Im Gepäck: viel Vorfreude, ein gerütteltes Mass an Zuversicht und Hoffnung auf Erfolg. Wissend, dass die Konkurrenz gross und die Augen der Jury kritisch sein würden.

Kratzer und ein Riss zwischen den Kontinenten

Tatsächlich waren insgesamt 104 Gemälde aus 47 Ländern zur Beurteilung eingereicht worden. Darunter eben Gehrs «Das Geheimnis», welches den Urnäscher Hansueli Neff mit seiner Enkelin Katja Wohlgensinger vor dem Säntispanorama zeigt: eine Hommage der 35-Jährigen an ihren verstorbenen Grossvater. Dass das grossformatige Ölbild auf der Reise übers grosse Wasser Schaden genommen hatte, der Jury deshalb mit einem Riss in der oberen Ecke sowie mehreren Kratzern vorgelegt werden musste, war für die Künstlerin mehr als ärgerlich, für die Bewertung allerdings kaum relevant. Dennoch: das Podest teilten sich andere. Der erste Preis ging an eine chinesische Künstlerin, die fünf Jahre lang an ihrem Bild gearbeitet hatte. Es zeigt eine friedliche Demonstration gegen das kommunistische Regime. Auf dem Siegergemälde sind 500 Menschen abgebildet, die sogar namentlich bekannt sind.

Leer ging Jennifer Gehr gleichwohl nicht leer aus. Sie wurde mit ihrem Wettbewerbsbeitrag in der Kategorie «Kultur-Ehrungen» ausgezeichnet.

«Das Geheimnis» als Druck erhältlich

Enttäuscht ist sie deswegen nicht, ganz im Gegenteil: «Ich freue mich sehr über meine Platzierung. Sie ist eine grosse Ehre für mich», sagt sie. Darüber hinaus habe sie spannende Kontakte knüpfen können und auch die Möglichkeit gehabt, für die Schönheiten der Schweiz ein bisschen Werbung zu machen. Dies nicht nur im Rahmen der Ausstellung. «Eine New Yorker Tageszeitung publizierte ein Porträt über mich. Zudem war ich mit meinem Bild in den Abendnachrichten am Fernsehen zu sehen – nebst nur zwei weiteren Künstlern.»

Die Gewinner des internationalen Wettbewerbs. Ganz rechts: Jennifer Gehr.

Die Gewinner des internationalen Wettbewerbs. Ganz rechts: Jennifer Gehr.

Für die Zeit nach der Rückkehr hat Jennifer Gehr mehrere Ziele: «Zuerst möchte ich natürlich versuchen, mein Bild zu restaurieren», sagt sie, hoffend, dass ihr dies gelingen wird. Danach würde sie «Das Geheimnis» gern in einer lokalen Galerie ausstellen. Bis dahin werde es limitierte Prints des Werkes geben. Die ambitionierte Flawilerin mit deutschen Wurzeln könnte sich ausserdem vorstellen, das preisgekrönte Werk im Tourismus-/ Souvenirbereich zu vermarkten.

Schwarz-Weiss und modisch inspiriert

Persönlich arbeite Jennifer Gehr zurzeit an einer neuen Kollektion in Schwarz und Weiss. Diese sei zwar nach wie vor stark realistisch, jedoch, als Besonderheit, von Mode-Illustrationen inspiriert: «Die Darstellungen sind von starken Kontrasten und ein klein wenig ‹Sexappeal› geprägt», verrät sie. Weniger tief lässt sie sich beim zweiten Projekt in die Karten blicken. Es gehe um ein «hyperrealistisches Projekt», welches sie hinsichtlich der Teilnahme an einem anderen Wettbewerb umsetze, sagt sie nur. Dieser werde Ende nächsten Jahres in Europa stattfinden.