Der Koffer wird zum Handelsplatz

Am nächsten Samstag findet in Wil zum zweiten Mal der Koffermarkt «Kofferkram» statt. Organisiert wird dieser vom gleichnamigen Verein. Neu werden dieses Mal die Stände im Freien in der Allee aufgestellt.

Kristian Filipovic
Drucken
Denise Mühlemann schleift eine Glasplatte für ihren Koffer.

Denise Mühlemann schleift eine Glasplatte für ihren Koffer.

WIL. Beim Koffermarkt stehen nicht etwa die Koffer selbst zum Verkauf. Diese sind namengebend für den Markt, da sie als Verkaufsoberfläche dienen. Der Koffermarkt wurde inspiriert von den amerikanischen «Trunk-Shows». Bei diesen wird die Ware aus dem Auto-Kofferraum verkauft. In der Schweiz hat sich der Koffer als Geschäftsplatz durchgesetzt. Der Trend des Koffermarktes ist vergangenes Jahr zum ersten Mal in Wil angekommen. Wegen der guten Resonanz findet der Koffermarkt diesen Samstag zum zweiten Mal statt.

Ein kreativer Prozess

Am Koffermarkt werden verschiedene Handarbeiten verkauft. Darunter befinden sich zum Beispiel selbstgemachte Karten, Gebrauchsgegenstände oder Dekorationen aus Holz oder Glas, aber auch Kulinarisches. Die Produkte müssen in einem kreativen Prozess entstanden sein. Das sei eine Voraussetzung für die Teilnahme am Koffermarkt in Wil, sagt Denise Mühlemann, Leiterin des Organisationskomitees. «Bei den Ausstellern handelt es sich um Hobby-Bastler und -Handwerker mit eigenem Label, die den Koffermarkt auch als Sprungbrett für mehr Bekanntheit nutzen möchten. Gerade deswegen ist die Qualität der Waren bei Koffermärkten sehr gross, so auch bei uns in Wil», ist Mühlemann überzeugt. Weiter sagt sie: «Man merkt, dass die Bastler ihr Herzblut in die Produkte stecken und etwas Einzigartiges kreieren.»

Sie selber wird mit ihren Glasprodukten an einem Stand vertreten sein. Diesen wird jedoch ihre Zwillingsschwester betreuen, so dass sie sich während des Koffermarktes auf die Organisation konzentrieren kann.

Fair gegenüber allen

Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme am Koffermarkt ist, dass sich die Aussteller auf ein Hauptthema bei der Gestaltung ihres Koffers fixieren. Dies diene der besseren Übersicht, erklärt Mühlemann. «Im Hinblick darauf werden die Teilnehmer kontrolliert. So dass es fair gegenüber allen ist», fügt Mühlemann an. Die Koffer dürfen übrigens nachgefüllt werden. Die Illusion, man könne nur das kaufen, was im Koffer vorzufinden sei, soll trotzdem so gut wie möglich vorhanden sein, sagt die Organisatorin. «Die Stimmung auf dem Koffermarkt ist eine ganz andere als bei anderen Märkten. Es hat viel Abwechslung, trotzdem ist man nicht überfordert mit Schauen. Es herrscht einfach ein gemütliches Ambiente und man kann Spezielles entdecken», macht Mühlemann auf das Besondere eines Koffermarktes aufmerksam.

Plattform für Kreative

Das Ziel des Vereins Kofferkram Wil sei es, mit dem Koffermarkt die Kosten für die Organisation zu decken. Einen Gewinn erwarte man nicht, so Mühlemann. «Unsere Absicht ist es, Hobby-Bastlern aus der Region eine Plattform zu geben. Wir wollen darauf aufmerksam machen, was es alles gibt. Es wäre schade, wenn die qualitativen Handarbeiten im Verborgenen bleiben würden. Ausserdem wollen wir ein wenig ein Gegenstück zum Weihnachtsmarkt sein», erläutert Mühlemann den Zweck des Koffermarktes.

Nach dem Feinschliff an der Glasplatte folgt derjenige für den Ausstellungskoffer. (Bilder: Kristian Filipovic)

Nach dem Feinschliff an der Glasplatte folgt derjenige für den Ausstellungskoffer. (Bilder: Kristian Filipovic)