Die minutiöse Vorarbeit hat sich gelohnt: Der Bundesrat beurteilt das Aggloprogramm der Regio Wil positiv und will knapp 37 Millionen Franken zur Verfügung stellen. Wil liegt damit auf dem 2. Rang in der Schweiz.
Hans Suter
Der Vorstand der Regio Wil ist in Champagner-Laune. «Wir freuen uns über das Bekenntnis des Bundes zu unserer Region und sind glücklich über die angekündigte Unterstützung», sagt Regio-Wil-Präsident Guido Grütter einen Tag nach Bekanntwerden der Grundsatzentscheidungen des Bundesrates. Mit gutem Grund, wie ein Blick auf das 37 Massnahmen umfassende Aggloprogramm 3. Generation der Regio Wil zeigt. 27 Punkte betreffen Infrastrukturvorhaben mit einem Investitionsvolumen von 105 Millionen Franken. 22 davon unterstützt der Bund und stellt dafür maximal 36,8 Millionen Franken zur Verfügung. Fünf Massnahmen sind übergeordneter Natur und werden aus einem anderen Topf mitfinanziert. Dazu gehören der Autobahnanschluss Wil West und die Verlegung der Frauenfeld-Wil-Bahn. «Stellt man die Bevölkerungszahl mit den 36,8 Millionen Franken in Beziehung, so liegt die Region Wil schweizweit auf dem 2. Rang», sagt Regio-Wil-Geschäftsstellenleiterin Anne Rombach. Der grösste Teil der knapp 37 Millionen Franken kommt dem Fuss- und Veloverkehr zugute: «Mehr als die Hälfte fliesst in Massnahmen zum Ausbau und zur Förderung des Langsamverkehrs», sagt Geschäftsführerin Anne Rombach.
Zu den grössten mitfinanzierten Einzelprojekten in der Regio Wil zählen die Verkehrserschliessung des Entwicklungsschwerpunktes (ESP) Wil West und die flankierenden Massnahmen in der Stadt Wil. So beurteilt der Bundesrat die Massnahmen zum Projekt Entwicklungsperspektive von Wil West grossmehrheitlich als A-Priorität. Das bedeutet: Sie können ab 2019 umgesetzt werden. Gemäss einer Medienmitteilung der Regio Wil umfasst dies die Dreibrunnenallee und die Vorhaben auf der Zürcher- und Wilerstrasse sowie die entsprechenden flankierenden Massnahmen. Die Massnahmen der «Netzergänzung Nord» mit den flankierenden Verkehrsmassnahmen auf der Haupt- und Bronschhoferstrasse hat der Bund als B-Priorität eingestuft. Genaueres zu den diesbezüglichen Überlegungen des Bundes werde mit der Veröffentlichung des detaillierten bundesrätlichen Prüfberichts im Februar zu er-fahren sein. «Die Regio Wil geht davon aus, dass diese Massnahmen im Rahmen des 4. Agglomerationsprogramms in vier Jahren positiv beurteilt und die Gelder freigegeben werden», lässt sich Guido Grütter in der Medienmitteilung zitieren. Somit könnte ab 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Bis Ende April haben die Kantone St. Gallen und Thurgau zusammen mit der Regio Wil nun die Möglichkeit, in einem Vernehmlassungsverfahren zu den provisorischen Prüfergebnissen Stellung zu nehmen.