Den Advent festlich eingeläutet

Am Sonntagabend konzertierte das Orchester Flawil-Gossau gemeinsam mit dem Fürstenlandchor Gossau und dem St. Galler Chor «stimmix» in der katholischen Kirche.

Carola Nadler
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Am Sonntag fand in der katholischen Kirche das Adventskonzert des Orchesters Flawil-Gossau statt. (Bild: can.)

Am Sonntag fand in der katholischen Kirche das Adventskonzert des Orchesters Flawil-Gossau statt. (Bild: can.)

FLAWIL. Die Tradition des Adventskonzertes ist nicht neu: Seit etwa 25 Jahren führen der Fürstenlandchor Gossau und der Orchesterverein Gossau diese Konzerte durch. 2006 fusionierten dann der Orchesterverein Gossau und der Orchesterverein Flawil unter Dirigentin Eliane Schärli zum Orchester Gossau-Flawil, so dass das Adventskonzert aufrechterhalten und erst noch zweimal aufgeführt werden kann: In Flawil und Gossau.

Mit grosser Sorgfalt

Der regenarme November und die ausgesprochen milden Temperaturen dieses Sonntags liessen noch nicht wirklich adventliche Gefühle wie Besinnlichkeit oder Stille aufkommen, obwohl allenthalben schon die Weihnachtsbeleuchtung funkelt und Kerzen tapfer vom Stand des Kalenders künden. Adventskonzert? Nun, wenn es in der Agenda steht, wird es schon so sein. Doch den Musikerinnen und Musikern, Sängerinnen und Sängern gelang, was kein Kalender schaffte: Man konnte sich genussvoll in die Kirchenbank zurücksinken lassen und sich ob der festlichen Pracht dieser Musik ganz auf die bevorstehende Besinnlichkeit ausrichten. Dies ist nicht zuletzt der überaus grossen Sorgfalt zu verdanken, mit der das Programm musiziert wurde.

Faszination der Klänge

Einen grossen Teil des Programms machten mehrchörige Werke aus, der St. Galler Chor «stimmix» unterstützte dabei den Fürstenlandchor Gossau. Die katholische Kirche Flawil ist durch ihre Grösse und Akustik eine grosse Herausforderung an Chöre und Dirigenten, so diese die Mehrchörigkeit auch durch eine Aufteilung im Kirchenraum ausführen möchten. Den beiden Dirigenten Guido Helbling und Lukas Bolt gelang dieses Wagnis grossartig, sie fanden feinfühlig die Balance zwischen akkurater Präzision und reiner Musizierlust, so dass sich die Faszination von im Raum umherschwebenden Klängen voll entfalten konnte. Als bekanntester Komponist der Mehrchörigkeit gilt sicher Heinrich Schütz, dessen Magnificat am Ende des Konzertes erklang. Von Jan K. Vodnansky, Michael Praetorius und Johann Eccard, Zeitgenossen Schütz', waren ebenfalls zwei doppelchörige Werke zu hören. Aber auch Komponisten aus jüngerer Zeit widmeten sich dieser Kunst, allen voran die Briten mit ihrer reichen Chorkultur. Von Benjamin Britten erklang «A Hymn to the Virgin» für zwei A-cappella-Chöre.

An einem Adventskonzert darf Johann Sebastian Bach nicht fehlen: Sein «Nun kommt der Heiden Heiland» stand am Beginn des Konzertes. Dabei wurden die Chöre vom Orchester Gossau-Flawil begleitet, Solo-Oboe spielte Marietta Bosshart. Die Oboe erinnert mit ihrem Klang gerne an Schalmeien, das Instrument der Hirten, und somit ist der Bogen zum Weihnachtsgeschehen geschlagen, so dass dieses Instrument sehr gerne in dieser Zeit verwendet wird. Georg Friedrich Händels Oboenkonzert in g-Moll passte denn auch wunderbar in das Konzert, geleitet wurde dieses Werk von Eliane Schärli.

Zuletzt sangen und spielten alle Ausführenden zusammen mit dem Publikum das Lied «Ein Kind geborn zu Bethlehem».