Das Norovirus befällt zwei Heime

Das Virus hat nach Altersheimen in Rorschach und Romanshorn nun auch den Hinterthurgau erreicht. In Münchwilen traf das Fachpersonal im Dezember Massnahmen, in Tobel vorgestern.

Tanja von Arx
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Heidi Bötschi Leiterin Alterszentrum Sunnewies Tobel (Bild: Olaf Kühne)

Heidi Bötschi Leiterin Alterszentrum Sunnewies Tobel (Bild: Olaf Kühne)

MÜNCHWILEN/TOBEL. Erst brach es in Rorschach aus, dann in Romanshorn, nun sucht es auch Münchwilen und Tobel heim: das Norovirus. Eine hochansteckende Krankheit, die zu Erbrechen und Durchfall führt, häufig begleitet von Bauch-, Muskel- und Kopfschmerzen (siehe Kasten). Gefährlich dabei ist, dass das Virus in allen Fällen Bewohnende von Alters- und Pflegeheimen befallen hat. «Die Infektion kann für gestandene Personen lebensgefährlich sein», sagt Markus Bertschi, Leiter des Regionalen Alterszentrums Tannzapfenland Münchwilen.

Am 30. Dezember festgestellt

Im Tannzapfenland stellte ein konsultierter Arzt am 30. Dezember das Norovirus fest. «Wir haben sofort die notwendigen, präventiven Massnahmen für die Bekämpfung eingeleitet», sagt Bertschi. Sie hätten die zuständigen kantonalen Stellen und den Kantonsarzt informiert. Weiter schlossen sie das hauseigene Restaurant und sagten den Neujahrsanlass ab. Wegen der Ansteckungsgefahr müssen sich die Besucher und die Angehörigen am Schalter oder per Telefon anmelden. «Dies auch zu ihrem eigenen Schutz», sagt Bertschi. Vorgestern traf das Münchwiler Alterszentrum weitere Massnahmen. «Der Gottesdienst und die Aktivierung fallen ebenfalls aus.» Betroffen sind im Tannzapfenland nicht nur Senioren, sondern auch wenige Mitarbeiter. Bei den vier Abteilungen ist «auf einer das Virus schon durch, auf zweien ist es noch präsent», sagt Bertschi. «In der vierten Abteilung verzeichnen wir keinen Fall.» Der Verlauf sei jedoch moderat und die Situation stabil. «Die Krankheit ist zwar noch präsent, wir haben sie aber im Griff», so seine Bilanz.

In Tobel kein Mittagstisch

Das Norovirus ist auch im Alterszentrum Sunnewies in Tobel ausgebrochen. «Wir haben drei Fälle im Haus», sagt Heimleiterin Heidi Bötschi, «die Mitarbeiter blieben verschont.» Vorgestern trafen die Fachkräfte Vorsichtsmassnahmen. «Wir halten keinen Mittagstisch ab, und es gibt vorläufig keinen Gottesdienst», sagt Heidi Bötschi. Die Bewohner müssten auf ihren Stationen bleiben. Die Mitarbeiter bitten Besucher, später ins Heim zu kommen. Heidi Bötschi rechnet damit, den normalen Betrieb frühestens am 14. Januar wieder aufnehmen zu können.

Bertschi, der Zentrumsleiter des Tannzapfenlands, sagt: «Wenn sich keine weiteren Personen anstecken, öffnet das Restaurant am Montag wieder.» Er hoffe, bald den üblichen Tagesablauf veranlassen zu können.

Markus Bertschi Leiter Alterszentrum Tannzapfenland Münchwilen (Bild: Olaf Kühne)

Markus Bertschi Leiter Alterszentrum Tannzapfenland Münchwilen (Bild: Olaf Kühne)