Der EHC Uzwil entscheidet ein attraktives und umkämpftes Ostschweizer Derby mit 5:4 für sich. Die Uzwiler betrieben den grösseren Leistungsaufwand und wurden dafür belohnt.
Eishockey. Bereits zu Beginn der Partie wollten beide Mannschaften klarstellen, wer Chef auf dem Eis ist. Sowohl Herisau als auch Uzwil begannen das Derby offensiv und körperbetont. Die angriffslustige Gangart hatte Torszenen auf beiden Seiten zur Folge. Daraus konnte zunächst das Heimteam profitieren. Nach dem ersten Tor der Partie entwickelte sich ein Auf und Ab mit weiteren Toren auf beiden Seiten. Auf den Herisauer Führungstreffer fanden zunächst Ammann mit dem Ausgleich und kurz darauf Tanner mit dem zweiten Uzwiler Tor die perfekte Antwort. Jedoch hielt der Vorsprung nur kurz, denn die Appenzeller glichen das Spiel noch vor der ersten Sirene wieder aus. Bereits zu jenem Zeitpunkt stand aber fest, dass es ein attraktives und spannendes Spiel würde.
Nach einem nicht nur resultatmässig ausgeglichenen Startdrittel erwischte die Mannschaft von Trainer Roger Bader den klar besseren Beginn im zweiten Abschnitt. Die Uzwiler kesselten den Gegner regelrecht in deren Zone ein und kamen dank einem guten Forechecking auch zum wohlverdienten und hart erarbeiteten Lohn. Patrick Ammann schlich sich vor dem Tor in Schussposition und verwertete den mustergültigen Assist von Stoob eiskalt im Netz. Somit war Ammann auch an diesem Abend Doppeltorschütze. Bereits am Dienstag traf der Routinier doppelt. Die gute Erholung über die Festtage und das passende Wettkampfglück sind laut Ammann die Gründe für den persönlichen Höhenflug. Leider verpasste es Uzwil nach dem 3:2, ein weiteres Tor nachzulegen und eine kleine Vorentscheidung herbeizuführen.
So musste ein turbulentes Schlussdrittel mit vielen Strafen über den Ausgang eines sehenswerten Derbys entscheiden. Zunächst konnte der wirblige Hendry, welchen die Uzwiler Defensive über das ganze Spiel nie in Griff bekam, die Partie zum dritten Mal ausgleichen. Ihm folgten auf beiden Seiten je ein Tor und so stand es auch zehn Minuten vor dem Ende noch unentschieden. Danach hatte Uzwil in Unterzahl anzutreten und Herisau hätte die Partie mit einem Goal womöglich endgültig entscheiden können. Doch just in jener Phase ergatterte sich Krüsi einen Herisauer Fehlpass und zog mit der Scheibe alleine auf das Tor los. Abgebrüht verwandelte der Captain zum umjubelten Schlussresultat.
Uzwil-Trainer Roger Bader zeigte sich nach dem Spiel zufrieden, ja sogar stolz auf seine Mannschaft. Ihm gefiel vor allem die Leistung seines Teams im Mitteldrittel, obwohl daraus nur ein kleiner Vorsprung resultierte: «In jener Phase hat die Mannschaft aber exakt so gespielt, wie ich mir das immer wünsche.» Sagte es und setzte den Fokus bereits auf das nächste Spiel.
Herisau – Uzwil 4:5 (2:2, 0:1, 2:2) Sportzentrum – 1136 Zuschauer – Sr. Potocan (Stuber, Rüegg). Tore: 8. M. Koller 1:0, 11. Ammann (Tanner, Ausschluss Hermann, Diacon) 1:1, 14. Tanner (Homberger) 1:2, 15. Butty (Ausschluss Aerni) 2:2, 25. Ammann (Stoob) 2:3, 41. Hendry 3:3, 45. Schumacher (Steimer, Ausschluss Stoob) 4:3, 51. Stoob (Ausschluss Diener) 4:4, 53. Krüsi 4:5. Strafen: 10-mal 2 Min. gegen Herisau. 9-mal 2 Min. gegen Uzwil. Herisau: Hermann; T. Koller, Diener, M. Koller, Schnüriger, K. Homberger, Rothen, Steimer, Widmer, Diacon, Schumacher, Dolana, Hürlimann, Engler, Vlk, Zbinden, Butty, Hendry. Uzwil: Gallmann; Klopfer, Bischof, Ammann, Steiner, Brem, Rüfenacht, Krüsi, Tanner, Frick, Stoob, L. Homberger, Frei, Sturzenegger, Lipp, Breitenmoser, Barts, Brasser, Scherrer, Aerni.