ZWISCHENBILANZ
Das sind die Quartalszahlen des FC Wil: Es war ein guter, aber nicht der beste Start

Ein Viertel der aktuellen Challenge-League-Saison ist gespielt – und der FC Wil liegt auf Platz drei. Im Quartalsrückblick fällt auf: Die Wiler sind nach wie vor jung, ziehen auch als Leader nicht allzu viele Fans an und Stürmer Silvio ist nahe an einem Allzeit-Rekord.

Simon Dudle
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Noch drei Tore braucht Silvio, bis er der treffsicherste Torschütze aller Zeiten in der Challenge League ist.

Noch drei Tore braucht Silvio, bis er der treffsicherste Torschütze aller Zeiten in der Challenge League ist.

Bild: Michel Canonica

Ganz oben wird die Luft dann doch dünn. Das mussten die Wiler am vergangenen Freitag bei der 0:4-Niederlage gegen den neuen Leader und Ligakrösus Lausanne-Sport neidlos anerkennen. Weg war die Tabellenführung, welche der FC Wil während fast eines Monates innegehabt hatte.

Brunello Iacopetta, Trainer FC Wil

Brunello Iacopetta, Trainer FC Wil

Bild: Claudio Thoma, Freshfocus

Somit klassieren sich die Äbtestädter nach einem Viertel der Saison auf Platz drei, der an der Teilnahme zur Super-League-Barrage berechtigt. In der Analyse fällte auf, dass Leader Lausanne gleich weit entfernt ist wie das auf Platz acht rangierte Bellinzona: nämlich nur drei Punkte. Wo liegt nun die Wahrheit des FC Wil? Trainer Brunello Iacopetta antwortete nach dem Spiel in Lausanne auf diese Frage:

«Wir schauen weiterhin Spiel für Spiel. Wir wollen lernen und weiterkommen. Und genau dafür sind auch Partien wie in Lausanne gut.»

Nach einem Viertel der Saison ist es Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen.

Punkteausbeute: Besser als unter Alex Frei

16 Punkte haben die Wiler in den ersten neun Partien gewonnen – also 1,78 Zähler pro Partie. Es sind sechs beziehungsweise vier Punkte mehr als in den letzten beiden Saisons, als der Trainer Alex Frei geheissen hatte.

Das beste Startquartal seit dem Abstieg 2004 war es aber nicht. Unter Ciriaco Sforza hatte man im Jahr 2019 nach einem Meisterschaftsviertel schon 17 Punkte auf dem Konto. Gar deren 18 waren 2018 unter Konrad Fünfstück und auch 2007 unter Uli Forte eingespielt worden.

Jugendförderung: Die jüngste Mannschaft

Die Swiss Football League zählt bei allen Klubs, wie oft sie U21-Spieler in der Startformation einsetzen. Beim FC Wil waren es bisher 28 solcher Einsätze, womit im Durchschnitt rund drei Spieler in der Startelf stehen, welche noch in einem U21-Team spielen könnten. Damit pulverisieren die Wiler den eigenen Rekord zwar nicht, stellen aber das jüngste Team aller zehn Klubs der Challenge League. Einmal mehr.

Anziehungskraft: 1088 Fans pro Spiel

Die grosse Euphorie hat die Leaderposition nicht ausgelöst. Die ersten vier Heimspiele dieser Saison wurden im Durchschnitt von 1088 Fans besucht. Das sind zwar mehr als in der jüngeren Vergangenheit, ist aber nicht eines Challenge-League-Spitzenteams würdig.

Die Bergholz-Tribüne ist besser gefüllt als auch schon.

Die Bergholz-Tribüne ist besser gefüllt als auch schon.

Bild: Andy Müller, Freshfocus

Silvio: Noch ein Hattrick zum Rekord

Die besten Wiler Torschützen dieses Quartals waren Sofian Bahloul und Silvio, die je dreimal einnetzten. Bei Silvio, der wohl seine letzte Saison als Aktiver bestreitet, rückt ein Allzeit-Rekord der Challenge League immer näher. 105 Tore hat der 37-jährige eingebürgerte Brasilianer in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse mittlerweile erzielt. Gehalten wird der Bestwert von Igor Tadic, der 108 Mal traf, mittlerweile aber nicht mehr aktiv ist. Es fehlt noch ein Hattrick.

Fairness: Zwei Platzverweise

Zwei Ausschlüsse und 22 Verwarnungen wurden gegen Spieler des FC Wil bisher ausgesprochen. Vom Platz flogen Michael Heule beim 3:1-Sieg in Yverdon und Marcin Dickenmann bei der 1:2-Niederlage in Aarau. Auffällig: Im gesamten ersten Meisterschaftsviertel hat es in allen 45 Spielen der Challenge League noch keine einzige direkte rote Karte gegeben.