Startseite
Ostschweiz
Wil
Die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil hat sich auf ihrem Teil der Landstrasse bis nach Dietfurt für eine Fahrbahn ohne Rechtsvortritte, dafür mit zwei Radstreifen entschieden. Das Komitee für echte flankierende Massnahmen ist damit einverstanden, wird den Kampf aber weiterführen.
Bei den flankierenden Massnahmen in Bütschwil geht es vorwärts. Die Strassenprojekte bei der Ortsdurchfahrt Bütschwil und Dietfurt befinden sich aktuell in der Projektierungsphase. Im aktuellen Mitteilungsblatt schreibt die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil, dass sie sich für eine Fahrbahnvariante mit zwei Radstreifen entschieden hat.
Die flankierenden Massnahmen sollen den Verkehr ergänzend zur im vergangenen Jahr eröffneten Umfahrung Bütschwil neu steuern. Die Hauptmassnahmen betreffen die Wiler-, Land- und die Ottilienstrasse. Weil ein Teil der Strecke dem Kanton und ein Teil der Gemeinde gehört, handelt es sich um zwei Projekte, die jedoch eng aufeinander abgestimmt sind.
Das Projekt des Kantons erstreckt sich vom Weiler Engi über die Wiler- und Landstrasse bis und mit der Ottilienstrasse. Das der politischen Gemeinde hingegen umfasst den Bereich ab der Ottilienstrasse bis nach Dietfurt.
Die Gemeinde wird für ihren Abschnitt auf eine sogenannte Kernfahrbahn setzen, wie dem Mitteilungsblatt zu entnehmen ist. Unter anderem ist der Entscheid deshalb so ausgefallen, weil auch das Kantonsprojekt diese Variante vorsieht. Eine Kernfahrbahn ist eine Strasse, die in beiden Richtungen einen auf der Fahrbahn markierten Radstreifen vorsieht. Auf eine Mittelmarkierung wird verzichtet.
Von der Variante, die Strasse mit Rechtsvortritten zu versehen, nimmt die Gemeinde damit Abschied. Das habe den Vorteil, dass die Trottoirs nicht durch einmündende Strassen unterbrochen werden. Damit werde die Sicherheit der Fussgänger, und insbesondere der Schülerinnen und Schüler, erhöht. Gemeindepräsident Karl Brändle sagt:
«Nach Abwägung der beiden Varianten sehen wir bei einer Kernfahrbahn mehr Vorteile. So ist die Strasse attraktiver für Fussgänger und Velofahrer.»
Der Kanton verzichtet bei seinem Projekt auf einen Kreisel im Bereich der Land- und Ottilienstrasse, wie dem Mitteilungsblatt weiter zu entnehmen ist. Gegen einen solchen hatte sich das Komitee für echte flankierende Massnahmen (Keflam) energisch ausgesprochen. Auch auf eine Bushaltestelle im Gebiet Chrüz werde verzichtet.
In der weiteren Projektierungsphase sollen Verbände, Schulen wie auch andere Interessenvertreter miteinbezogen werden, schreibt die Gemeinde. Brändle ergänzt: «Darunter fällt auch das Komitee für echte flankierende Massnahmen.» Im Herbst 2021 ist eine öffentliche Informationsveranstaltung vorgesehen, an der sowohl das Gemeindeprojekt wie auch das Kantonsstrassenprojekt gemeinsam der Bevölkerung vorgestellt werden sollen.
Mit dem Entscheid für die Kernfahrbahn ist der Keflam-Vorstand einverstanden. Präsident Fritz Rutz sagt: «Die Gemeinde ist auf unsere Verbesserungsvorschläge eingegangen, die wir schon am runden Tisch im Juli 2020 gemacht haben.» Das Komitee habe damals darauf hingewiesen, dass es nicht gut sei, wenn es auf der Kantonsstrasse Radstreifen gebe und auf der Gemeindestrasse nicht. Rutz sagt: «Kanton und Gemeinde haben jahrelang aneinander vorbeigeplant. Jetzt haben sie besser spät als nie miteinander geredet.» Auch dass der Kanton auf den Ottilienkreisel verzichtet, sei ein Erfolg des Keflam.
Insgesamt sagt Rutz zu den Neuigkeiten:
«Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die flankierenden Massnahmen sind aber weiterhin ungenügend.»
Die insgesamt zehn Millionen Franken, die ausgegeben werden sollen, würden in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Konkret kritisiert das Keflam weiterhin, dass der Bus bei der Haltestelle Hofwiesen auf der Strasse halten und so den Verkehr aufhalten soll, dass es an der Ottilienstrasse zu Enteignungen kommt und dass es für den Knoten Lerchenfeld noch keine Ergebnisse gibt. Die Kantonsstrassenverbindung durchs Dorf über die Ottilienstrasse statt über die Langenrainstrasse sei der falsche Weg. «Hier und bei den anderen Kritikpunkten werden wir den Kampf nicht aufgeben», sagt der Komiteepräsident.