Die finanzielle Situation der Evangelischen Kirchgemeinde Niederuzwil hat sich dank Mehreinnahmen bei den Steuern beruhigt. Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2016 gleich hoch wie im Vorjahr.
Philipp Stutz
Das Steuerrekordtief von 2015 hat sich im Gleichklang mit der Politischen Gemeinde im vergangenen Jahr nicht wiederholt. So konnte die Evangelische Kirchgemeinde Niederuzwil Steuereingänge von 1,8 Millionen Franken verbuchen. Davon entfallen 86513 Franken auf Mehreinnahmen. Im laufenden Jahr wird mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent der einfachen Steuer gerechnet. Anzumerken bleibt, dass (Landes-)Kirche und Staat nach wie vor nicht getrennt sind und die Politische Gemeinde die Steuern für die Kirchgemeinde einzieht.
Für das Rechnungsjahr 2016 wurde ein Defizit von 138 000 Franken budgetiert. Der Fehlbetrag erreichte aber lediglich 12000 Franken, so dass die Verwaltungsrechnung um 126000 Franken besser abschliesst als im Budget vorgesehen. Für das laufende Jahr rechnet die Kirchenvorsteherschaft mit einem kleinen Überschuss von 2370 Franken, und dies bei einem gleich bleibenden Steuerfuss von 25 Prozentpunkten.
Im Jugendhaus Hirzen, das der Kirchgemeinde gehört, mussten aus Sicherheitsgründen Feuerlöscher und Brandmelder installiert werden. Dort waren vor- übergehend jugendliche Asylbewerber untergebracht. Aus dieser Vermietung ans Migrationsamt St. Gallen konnten Einnahmen von 15750 Franken verbucht werden. Budgetiert waren 5000 Franken. Aufgrund eines defekten Ventils im Wasserschacht konnte unbemerkt Wasser entweichen. Die Rechnung der Technischen Betriebe Uzwil belief sich auf rund 10 000 Franken. Die Versicherung hat die Übernahme dieser Kosten laut Kirchenvorsteherschaft abgelehnt. Ausserdem müssen Renovationsarbeiten vorgenommen werden. Einerseits soll das Jugendhaus im Inneren einen frischen Anstrich erhalten, andererseits muss die Küche erneuert werden. Es wird nach einer günstigen Ausstellungsküche gesucht. Für den baulichen Unterhalt des Jugendhauses sind 15 500 Franken veranschlagt.
Im Investitionsbudget 2017 findet sich weiter ein Betrag von 27 500 Franken für die Erneuerung des Servers. Für die Umstellung des Telefonnetzes muss eine neue Anlage angeschafft und installiert werden, was Kosten von 12000 Franken zur Folge hat. Die Elektronik der Kirche ist im Bereich der Tonübertragung stark veraltet und muss erneuert werden, was weitere 17 000 Franken kostet.
Die 1871 erbaute Kirche ist ein Werk des Architekten Johann Christoph Kunkler. 1992 war sie umfassend restauriert worden, was mit einem Aufwand von 5,1 Millionen Franken verbunden war. Ende dieses Jahres sind die Nettokosten amortisiert. An der Kirchbürgerversammlung steht neben Jahresrechnung und Budget eine Ersatzwahl in die Geschäftsprüfungskommission zur Debatte. Bruno Ratti hat seine Demission bekanntgegeben.
Hinweis
Die Bürgerversammlung findet am Mittwoch, 26. April, 20 Uhr, im evangelischen Kirchgemeindehaus statt.