So eisigkalt die Temperatur war, umso fröhlicher und gemütlicher waren die Stimmung und das Ambiente am Uzwiler Weihnachtsmarkt. Viel Genuss bereiteten auch die musikalischen Einlagen.
«What a difference a day made, twentyfour little hours» – sanft ertönt das Liebeslied um alle Ecken bis zur stark befahrenen Bahnhofstrasse, nistet sich in den Gehörgängen ein und will nicht mehr weichen. Die Musik macht neugierig darauf, was sich wohl im versteckten Innenhof des Uzwiler Zentrums abspielt. Dort bezaubern der in Uzwil aufgewachsene Sandro Rütsche und seine Musikerkollegen von «Carpe Diem» am Samstagnachmittag das Publikum.
Am anderen Ende des ansprechend geschmückten Innenhofs tunken Kinder fleissig ihre Dichtschnüre in die heissen Gefässe. Schicht um Schicht werden die Kerzen dicker. Frauen und Männer überlegen sich vor den mit viel Liebe hergestellten Artikeln, die an diversen Ständen angeboten werden, für wen sich dieses oder jenes Produkt als Geschenk eigenen würde.
«17 Stände sind besetzt», sagt die Marktorganisatorin und Präsidentin des Uzwiler Detaillistenvereins Jrène Chiavi. Sie betont, dass Wert auf ein abwechslungsreiches Angebot gelegt worden sei. «Wir haben ein vielfältiges Kinderprogramm, zudem wird am Sonntag der Kinderchor Xangbox auftreten. Unser Ziel ist, dass die Leute kommen, sich wohlfühlen und geniessen. Zum gemütlichen Zusammensein tragen nebst dem ‘Kafiwage’ auch die verschiedenen Essstände bei.» Norbert Jung, der wie seine Etavis-Mitarbeiter die Hände am warmen Punschbecher wärmt, ist jedenfalls dankbar für das heisse Raclette, das er bei einem Käsewagen ordern kann. Als seine Kollegen fragen, warum er nicht im «Kafiwage» essen wolle, deutet Jung schelmisch auf sein kleines Töchterchen, das wohlig-warm eingepackt im Kinderwagen schläft. «Dann müsste ich sie auspacken – eine Riesenarbeit!»
Keinen Aufwand gescheut haben indes Kurt Altherr und sein Enkel Tias. Nebst seinen diversen Drechslerarbeiten hat Opa Kurt ein Tischrugby aufgestellt. «Das ist ein altes Toggenburgerspiel, auch bekannt unter dem Namen ‘Chüngelispiel’, weil die Spieler mit ihren Hölzern chüngelen», erklärt der Senior. Fünftklässler Tias hat als Schulprojektarbeit Hundeläckerli aus Käse und Hackfleisch hergestellt. Den Erlös aus den «Goodies» will er einem Tierheim spenden.
In der Bibliothek wird wacker Weihnachtsschmuck gebastelt. Wer von den Knirpsen eine Pause braucht, lässt sich von Ramona Heinzelmann das Gesicht bemalen oder schmökert in einem Buch. Draussen tanzt eine Mutter mit ihrem Kind zu den Klängen von «Carpe Diem». Das übrige Publikum würde wohl auch am liebsten mittanzen, denn langsam frisst sich die Kälte durch die Kleidung hindurch. Höchste Zeit für einen Besuch im «Kafiwage», wo das Hairzog-Team charmant bedient. «What a difference a day made», wenn initiative Köpfe das Uzwiler Zentrum für wenige Stunden aus dem Dornröschenschlaf wecken.