Bekannte von Grolimund?

Aus dem Fanblock

Ralf Rüthemann
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Das Spiel neigt sich langsam dem Ende zu, der EHC Frauenfeld muss noch zwei Tore erzielen, um sich in die Verlängerung zu retten. «Loos, mach sie!», ruft die Frau auf dem Sitz nebenan in lupenreinem Thurgauer Dialekt. Und bei jeder weiteren brenzligen Situation vor dem Bülacher Tor neigt sie sich leicht nach vorne. Sie lässt sich fast keine Szene auf dem Eis entgehen, zwischendurch blickt sie herüber und lächelt sympathisch. Wahrscheinlich, weil sie ihr Verhalten selber lustig findet.

Als der Frauenfelder Grolimund mit dem Anschlusstreffer in der 57. Minute das Spiel noch einmal spannend macht, kommt wieder ihr ausgeprägter Thurgauer Dialekt zur Geltung. Sie freut sich, wie wenn es schon die Entscheidung gewesen wäre. Wahrscheinlich kennt sie irgendeinen Frauenfelder Spieler, vielleicht sogar den Torschützen Grolimund. Frauen­feld spielt jetzt mit sechs Feldspielern, der Ausgleichstreffer könnte noch vor der Sirene gelingen. Die Frau ist wieder voll dabei und hat jetzt auch fast keine Zeit mehr, herüberzuschauen.

Sie muss ganz einfach einer der grössten EHC-Frauenfeld-Fans sein und an jedes Heimspiel kommen. «Nein, wir sind Frauenfelder, und mein Sohn hat die ersten Erfahrungen beim Nachwuchs des EHC Frauenfeld gemacht. Jetzt haben wir gedacht, wir gehen mal an ein Spiel der ersten Mannschaft.»

Ralf Rüthemann

ralf.ruethemann@thurgauerzeitung.ch