Bazenheid findet weiter nicht aus dem Tief heraus

Chur 97 gelingt ein wichtiger Auswärtserfolg. Die Bündner kamen gegen ein spielstarkes Team letztlich zu einem verdienten 4:2-Erfolg, weil sie vor dem gegnerischen Tor viel abgeklärter waren.

Drucken

Fussball. Keine 200 Sekunden waren gespielt, da lag der Ball bereits im Gehäuse des Churers Rosamilia. Maag hatte einen Corner von Gebert herrlich mit dem Kopf zum 1:0 verwertet. Gut zehn Minuten später mutierte der Torschütze zum Pechvogel. Nach einem Abschlussversuch von Maffiew lenkte er den Ball unglücklich über Torhüter Bresci, so dass dieser machtlos zusehen musste, wie sich das Leder zum 1:1 in die hintere Torecke senkte. Nach diesem Verlusttor verloren die Gastgeber den Faden und mussten den Bündnern ein ums andere Mal gefährliche Szenen vor dem Gehäuse zugestehen. Das 1:2 in der 45. Minute, erzielt durch Abdulla, kam zustande, weil die St. Galler auch nach mehreren Versuchen den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten.

Entscheidung durch Giacomelli

Bazenheid schien zwar optisch mehr am Ball, gemessen an den Chancen waren die Bündner aber eine Klasse besser. So war es Giacomelli, der sich nach 67 Minuten nicht zweimal bitten liess und einen Rückpass zum 1:3 verwertete. Bei den St. Gallern kehrte kurz Hoffnung zurück, als Jadanza in der 83. Minute der Anschlusstreffer gelang. Zu mehr reichte es allerdings nicht, denn der eingewechselte Fausch stellte praktisch mit dem Schlusspfiff den Zweitorevorsprung wieder her.

Weisses Blatt

Der Spielaufbau der Toggenburger lässt eine Spielkultur erahnen, die darauf bedacht ist, den Ball flach und in den eigenen Reihen zu halten. Dabei geht aber vergessen, wo das Tor steht. Das Blatt, auf dem die Chancen der Bazenheider darauf notiert sind, blieb auch am Freitag leer. Schüssen aus grosser Entfernung können den Gegner nicht beunruhigen, zumal sie mehr aus Verzweiflung denn mit Entschlossenheit abgegeben werden. Der Sechzehner darf nicht zur verbotenen Zone werden. Und zu guter Letzt kann auch nicht wegdiskutiert werden, dass die Mannschaft ohne Torhüter Mäder (Schule) verunsichert wirkt, auch wenn dessen Stellvertreter Bresci seine Sache ordentlich erledigte. (bl.)

FC Bazenheid – Chur 97 2:4 (1:2) Sportplatz Ifang – 180 Zuschauer – SR Grundbacher. Tore: 4. Maag 0:1, 13. Eigentor Maag 1:1, 45. Abdulla 1:2, 67. Giacomelli 1:3, 83. Jadanza 2:3, 92. Fausch 2:4. FC Bazenheid: Bresci; Oertle (62. Lauchenauer), Pfister, Maag, Baumann; Dushica, Freid, Gregorin, Gafuri (81. Ramdedovic), Gebert; Jadanza. Chur 97: Rosamilia; Waser, Mani, Meier, Maffiew; Derungs, Abdulla (88. Fausch), Clemente, Lipovac (65. Hamcic); Giacomelli, Demarmels. Verwarnungen: 41. Demarmels, 72. Meier, 78. Gregorin (alle Foul), 67. Pfister (Reklamieren), 90. Fausch (Ball-Wegschlagen). 69. Pfister (Rot, Notbremse). Bemerkungen: Bazenheid ohne Mäder (Schule), Studer (verletzt). Chur ohne Masri, Sutter und Bless (alle verletzt), Kameri (Militär).