BAZENHEID: Die ARA ist ständig überlastet

Hohe Stickstoff-Frachten bringen die Abwasserreinigungsanlage an ihre Grenzen. Eine grössere Rücklaufbehandlung soll die ARA entlasten.

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Das Haus «Stolz» (ganz rechts) befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Müselbacher Kapelle. Es soll laut Kirchberger Kirchenverwaltung abgerissen werden und einem Kulturraum Platz machen, den wiederum der Dorfverein realisiert. (Bilder: Beat Lanzendorfer)

Das Haus «Stolz» (ganz rechts) befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Müselbacher Kapelle. Es soll laut Kirchberger Kirchenverwaltung abgerissen werden und einem Kulturraum Platz machen, den wiederum der Dorfverein realisiert. (Bilder: Beat Lanzendorfer)

Durch die Schlachthofabwasser der Micarna SA und SBAG wird die ARA Bazenheid mit sehr hohen Stickstoff-Frachten belastet. Der von der Vorbehandlung der Schlachtbetriebe anfallende Flotatschlamm als auch das Blut werden direkt der Faulung auf der ARA zugeführt. Solch hohe Frachten können nicht direkt der biologischen Reinigung zugeführt werden, sie werden deshalb vorher mittels Rücklaufbehandlung gereinigt. Die bestehende Rücklaufbehandlung wurde im Frühjahr 2007 in Betrieb genommen. Die Anlage wurde damals auf eine Stickstoff-Fracht von im Mittel 225 kg/Tag dimensioniert. Die aktuelle Belastung liegt heute im Durchschnitt aber bei rund 300-400 kg/Tag. Mit diesen Frachten ist die ARA Bazenheid ständig überlastet und die Einleitbedingungen in die Thur können nicht in allen gemessenen Parametern eingehalten werden.

Das neue Projekt sieht eine Rücklaufbehandlungsanlage mittels Vorbehandlung und Membran-Stripping vor. Durch dieses innovative Verfahren werde der entfernte Ammoniumstickstoff mit Hilfe von Schwefelsäure zu einem hochwertigen und sauberen Dünger angereichert, heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. Durch diesen Prozess könne rund 90 des im Faulwasser vorhandenen Stickstoffs entfernt werden. Dies werde eine beträchtliche Entlastung der ARA Bazenheid bringen.

Die Gesamtbaukosten der neuen Anlage belaufen sich, sofern an der Bürgerversammlung bewilligt, auf 2,5 Millionen Franken. Die Kosten werden nach dem Verursacherprinzip aufgeteilt, wobei die Micarna zwei Drittel der Kosten übernimmt. Die restlichen 30 Prozent werden unter den Grosseinleitern sowie den Gemeinden Kirchberg und Lütisburg aufgeteilt. (red)