Baustop wieder aufgehoben

In Wuppenau dürfen wieder Flurstrassen saniert werden. Der im August vom Thurgauer Amt für Umwelt veranlasste Baustop wurde aufgehoben – nicht ohne Konsequenzen jedoch.

Simon Dudle
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WUPPENAU. Die Meldung, dass in Wuppenau wegen der gewählten Verarbeitungsform der Materialien bei der Sanierung von Flurstrassen womöglich giftige Stoffe in die Natur gelangen, sorgte für Wirbel (Wiler Zeitung vom 19. August). Das Gesetz besagt, dass Asphaltgranulat (Fräsgut) in loser Form bis maximal sieben Zentimeter Schichtdicke nur zulässig ist, wenn das Material anschliessend gewalzt wird. Eine Vermischung mit sauberem Kies und ein loser Einbau sind verboten.

Da Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen waren, dass nicht alles korrekt ablaufe, veranlasste das Thurgauer Amt für Umwelt (AfU) einen Baustop, um die Situation zu analysieren. Im daraus resultierenden Bericht des AfU ist zu lesen, dass es sich beim verwendeten Recyclingmaterial um Asphaltgranulat handle und somit die eingebaute Schichtdicke entscheidend sei. Es gebe keine Hinweise auf die Vermischung mit sauberem Kies oder auf den Einbau unerlaubter Stoffe. Mit dem Schreiben wurde der Baustop offiziell aufgehoben. Alles nur ein Sturm im Wasserglas also? Nicht ganz, denn Konsequenzen hat es für die Gemeinde Wuppenau trotzdem.

Arbeiten bereits erledigt

So musste an gewissen Stellen Recyclingmaterial teilweise besser verdichtet, andernorts abgetragen werden. Positiv ist für die Einwohner von Wuppenau, dass die Analyse des AfU nicht viel Zeit in Anspruch genommen hat und der Baustop so früh aufgehoben wurde, dass die anstehenden Bauarbeiten noch vor Winterbeginn ausgeführt werden konnten. Betroffen war etwa die Strasse, welche vom Weiler Gabris nach Dietenwil führt. Da dort zu viel Material verbaut worden war, konnte dieses abgetragen und nahe der Grubstrasse in Hosenruck wieder eingesetzt werden, da dort eine Verdichtung notwendig war.

Reklamationen erhalten

Hanspeter Gantenbein, der Gemeindeammann von Wuppenau, bezeichnet diese Nachbesserungen als «Bagatelle». Er ärgert sich darüber, dass es deswegen zu einer «Hetzaktion» gekommen ist, noch bevor Abklärungen hätten getroffen werden können. «Es wird Unsicherheit geschürt und deshalb ein Baustop ausgesprochen. Dabei geht es lediglich um ein paar wenige Zentimeter», so der Gemeindeammann rückblickend.

Fest steht nun auch, dass in Wuppenau die bisherige Form der Sanierung von Flurstrassen weiterhin angewendet werden darf. Hanspeter Gantenbein kann den Vorkommnissen auch Positives abgewinnen, obwohl er wegen der entstandenen Unannehmlichkeiten während des Baustops Reklamationen erhalten hatte: «Wir haben jetzt einen sehr intensiven Kontakt mit dem Amt für Umwelt, was für die Zukunft ein Nutzen ist.»