Die Umsätze der neu eröffneten Coop-Tochterfirmen Lumimart und Interdiscount in der «Breite» Rickenbach sollen unter den Erwartungen liegen, so liessen es gut informierte Quellen durchsickern. Die Mediensprecher sind mit der Entwicklung der Filialen jedoch zufrieden.
22 Jahre nach seiner Eröffnung wurde der Coop Bau + Hobby in der Rickenbacher «Breite» im Sommer 2017 komplett saniert, erweitert und mit einem Neubau ergänzt. In diesem wurden zwei weitere Coop-Tochterfirmen untergebracht: der Elektroanbieter Interdiscount und der Lampenmarkt Lumimart. Seit April dieses Jahres verkauft Interdiscount auf 400 Quadratmetern 100000 bestellbare Artikel, Lumimart verfügt über 2000 verschiedene Artikel.
Rund acht Monate später könnte die Zwischenbilanz der beiden Coop-Tochterfirmen in der «Breite» scheinbar besser ausfallen. Aus gut informierten Quellen verlautete, dass beide Filialleiter und im Interdiscount zusätzlich einige Mitarbeitende gekündigt hätten. Ausserdem seien die Läden schlechter frequentiert als erwartet. Zusätzlich mache den Mitarbeitenden, welche einen grossen Teil ihres Salärs über Umsatzprovisionen verdienen, auch der Onlinehandel zu schaffen. Die Umsätze seien zu gering, um auf eine annehmbare Verkaufsprovision zu kommen.
Monika Sachs, Mediensprecherin von Interdiscount, kann das nicht bestätigen. Im Gegenteil: Die Filiale würde sich gemäss ihren Erwartungen entwickeln. Auch den Onlinehandel sieht Sachs nicht als problematisch: «Unser Lohnsystem ist darauf ausgerichtet, aktive Kundenberatungen zu fördern. Es motiviert die Mitarbeitenden, gute Verkaufsberatungen anzubieten und sich damit einen nachhaltigen Stammkundenkreis aufzubauen. Gute Beratung und direkter Kundenkontakt sind nach wie vor ein wichtiges Kundenbedürfnis.»
Es steht Aussage gegen Aussage. Die Interdiscount-Mediensprecherin sagt, dass es nach nur acht Monaten schwierig ist bereits eine Bilanz zu ziehen, da diese von verschiedenen Faktoren abhänge.
Der Leiter Division von Lumimart, Oliver Roth, hingegen sagt, dass sie im Fall von Rickenbach bereits in der Startphase gesehen haben, dass die Lumimart-Filiale gut läuft.
«Wir haben unsere Zielwerte während und nach der Eröffnungsphase übertroffen. Auch der aktuelle Geschäftsgang während der Lichtsaison liegt über den Erwartungen.»
Vom Onlinehandel würde der Lampenmarkt zusätzlich profitieren, so sei er durch den Online-Kanal sichtbar für eine grosse Zielgruppe. Die Kunden werden online auf die Angebote aufmerksam, würden diese jedoch oft lieber im Laden kaufen. «Die Konsumenten wollen bei einem Kauf die Qualität, Optik und die Lichteffekte anhand der ausgestellten Leuchten sehen und spüren», erklärt Oliver Roth.
Obschon es rundherum weitere Elektronik- und Möbelgeschäfte gibt, finden sowohl die Verantwortlichen von Lumimart als auch jene von Interdiscount die Lage in der «Breite» optimal. «Grundsätzlich wirkt eine Ansammlung von verschiedenen Geschäften anziehend auf die Kunden», sagt Monika Sachs.
Die Coop-Gruppe ist eine Genossenschaft, die sich in zwei Bereiche gliedert: Detailhandel und Grosshandel/Produktion. Im Detailhandel ist Coop ausschliesslich in der Schweiz tätig, im Bereich Grosshandel/Produktion europaweit. Im Detailhandel hat Coop rund 2300 Verkaufsstellen – Supermärkte, Fachformate und Online-Shops. Mit dem Geschäftsbereich Grosshandel/Produktion betreibt die Transgourmet-Gruppe Abholmärkte und beliefert Grosskunden. (mid)