Seit über 40 Jahren ist die Oberuzwilerin Monica Tremp-Pecora als Samariterin tätig. Sie hat in dieser Zeit in vielen Notfällen erste Hilfe geleistet. Ans Aufhören denkt sie nicht. «In mir brennt immer noch das Feuer», sagt sie.
OBERUZWIL. «Zufälligerweise ist mein liebstes Hobby gleichzeitig auch Freiwilligenarbeit», sagt Monica Tremp. Die Frage, ob das wirklich etwas mit Zufall oder doch eher mit Bestimmung zu tun hat, lässt die langjährige Samariterin offen. Tatsache ist aber, dass eine überwiegende Mehrheit der Samariterinnen und Samariter eine ausgeprägte Sozialkompetenz aufweist und eine grosse Portion Bescheidenheit meist ebenfalls zu deren Tugenden gehört. Obwohl Monica Tremp zu den emotional handelnden Menschen gehört, reagiert sie in kritischen Situationen äusserst rational und kann ihre über Jahre erworbenen medizinischen Kenntnisse innert Kürze abrufen.
«Einmal Samariter, immer Samariter» oder «Samaritersache ist Herzenssache» sind für die Oberuzwilerin keine leeren Worthülsen, vielmehr widerspiegeln diese beiden Aussagen eine Ideologie, die aus Überzeugung gelebt werden will.
In der Samariterausbildung sieht Monica Tremp eine Ergänzung zum bestehenden Angebot. «Laufende Weiterbildungen verleihen die Sicherheit, im Notfall richtig zu handeln», sagt sie. Und ein gewisses Mass an Routine im Umgang mit anderen Organisationen oder Institutionen erleichtere das gute Funktionieren einer kongenialen Zusammenarbeit. Trotz fundiertem Wissen sei unklar, wie man selbst im Notfall reagieren wird, musste die langjährige Engagierte immer wieder feststellen. Sich in solchen Momenten einen bewährten Ablauf vor Augen führen zu können, helfe den ersten Schreck zu überwinden.
Alles sei besser, als nichts zu machen, zitiert die erfahrene Ersthelferin den fast schon etwas abgedroschen daherkommenden, jedoch nach wie vor überaus zutreffenden Standardsatz. Das im Nothilfekurs Gelernte beschreibt sie mit den Prädikaten lebensnah, praxisbezogen und anwendbar. «So, wie Du im Ernstfall behandelt werden möchtest, sollst auch Du handeln», betont Monica Tremp.
Eigentlich wirkt Monica Tremp am liebsten im Hintergrund. Die Oberuzwilerin war 20 Jahre als Samariterlehrerin und elf als Präsidentin des Samaritervereins Uzwil und Umgebung tätig, zehn Jahre davon übte sie beide Ämter gleichzeitig aus. «Ohne die tatkräftige Unterstützung meines Mannes wäre das schlicht nicht möglich gewesen», erzählt die zweifache Mutter.
Selbstverständlich wurde sie auch vom Team der Samariterlehrpersonen, dem Vorstand und den Vereinsmitgliedern mitgetragen. Das Ganze funktioniere nur dank eines harmonischen Miteinanders, sagt Monica Tremp. Nichtsdestoweniger sei es eminent wichtig, dass für Aussenstehende eine oder ein Verantwortlicher des Vereins als Ansprechperson greifbar ist.
Aus jahrelang zelebrierter Geselligkeit und Kameradschaft seien mittlerweile einige echte Freundschaften entstanden. Der Umgang untereinander sei geprägt von Akzeptanz und Respekt. «Es freut mich jedes Mal riesig, wenn ich im Dorf als Samariterin und nicht als Monica Tremp erkannt und wahrgenommen werde», erklärt die Oberuzwilerin stolz und macht deutlich, dass das Feuer für ihr liebstes Hobby auch nach über 40 Jahren nicht erloschen ist.