Interaktive Schaufenster oder mit dem Smartphone die Tür öffnen: Das soll Alltag werden, wenn es nach dem Flawiler Start-up Trouble Shooter GmbH geht.
FLAWIL. Flawils Gewerbe erhält drei «verlorene» Söhne zurück. Michael Härtsch, Robin Zingg und Daniel Roduner hatten zusammen bei Elektro Mattioli an der Riedernstrasse die Ausbildung zum Elektriker absolviert. Seit Anfang Juli teilen sie erneut den gleichen Arbeitsplatz, allerdings andernorts: in der Trouble Shooter GmbH an der Wilerstrasse 89. Die Idee des Trios: Die Zukunft soll digital sein.
Computer, Smartphone und Internet sind für das Trio erst der Anfang. Quasi das, was für den Maurer Backstein, Mörtel und Kelle sind. Um daraus etwas bauen zu können, waren die drei «verlorenen Söhne» zuletzt auswärts unterwegs. Sie sammelten Erfahrungen bei anderen Unternehmen oder bildeten sich weiter, Daniel Roduner und Robin Zingg etwa zu diplomierten Kommunikationstechnikern HF. Sie lernten Begriffe wie Digital Signage oder Intelligent Living kennen. Und: Jetzt sind sie davon «angefixt», wie es Robin Zingg ausdrückt.
Er gibt ein Beispiel: Ein interaktives Schaufenster. «Du schaust es dir nicht einfach nur an. Du kannst es selbst steuern.» Möglich mache dies die Technologie des Digital Signage. Was bislang vor allem für die Passagierinformation in Flughäfen oder Bussen genutzt wird, bietet laut Zingg ungeahnte Möglichkeiten. Nicht nur dort, wo es viel Publikum hat – auch in der Medizin, etwa bei Operationen, kommt die Technologie zum Einsatz. Eine andere Herzensangelegenheit des Trios ist Intelligent Living. «Wer intelligent wohnt, lebt komfortabler», so der Grundsatz. Etwa, wenn sich die Haustür mit dem Smartphone öffnen lässt, sich das Licht beim Hinausgehen selbst abschaltet oder sich die Heizung an Temperaturen und Sonneneinstrahlung orientiert. Haustechnik, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte werden in einem System gesteuert. Nebst Digital Signage und Intelligent Living bieten die «Trouble Shooters» auch Datennetzwerke, TV und Satellit sowie Beschaffung und Reparaturen von Computern an. Das eben, was es für die digitale Zukunft braucht.
«Wir haben schon vor fünf Jahren darüber diskutiert, ob wir uns selbständig machen wollen», sagt Geschäftsführer Michael Härtsch. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt gekommen. «Als Techniker im Aussendienst stand ich oft zwischen den Versprechungen des Verkäufers und den Erwartungen des Kunden. Diese problematische Schnittstelle gibt es bei uns nicht», erklärt Härtsch seine Motivation. Robin Zingg fand seinerseits nirgendwo die perfekte Stelle. «Den Job, den ich gerne machen würde, gibt's sonst nicht. Hier kann ich all meine Fähigkeiten einsetzen.» Den Start feiert das Trio am Wochenende vom 23./24. August ganz «analog»: mit Bier und Wurst.