Wiga-Bauer Beat Rüegsegger braucht Feingefühl und Kompromissbereitschaft

Nach einer kurzen Vorbereitungszeit sind die Buchser Wiga-Bauer Beat Rüegsegger, René Hitz und Raphael Büchel im Endspurt.

AdiLippuner
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Beat Rüegsegger, gelernter Zimmermann und Fachmann für Energie- und Bauberatung, wagte sich an das Projekt Wiga-Bau. Bild: Urs Bucher

Beat Rüegsegger, gelernter Zimmermann und Fachmann für Energie- und Bauberatung, wagte sich an das Projekt Wiga-Bau. Bild: Urs Bucher

Wer während der zwei Wiga-Wochen­enden durch die Ausstellung bummelt, macht sich kaum Gedanken, was es braucht, um eine Regionalmesse zu planen und zu bauen. Einer, der Bescheid weiss, ist Beat Rüegsegger. Zusammen mit seinen Kollegen vom Bau-Team, René Hitz und Raphael Büchel, ist er für die Planung und den Aufbau verantwortlich. «Wir hatten dieses Jahr sehr wenig Zeit. Drei Monate vor Ausstellungsbeginn konnte die Planung in Angriff genommen werden. Der Aufbau läuft nun termingemäss und eine Woche vor Beginn der Ausstellung werden die einzelnen Stände eingerichtet», ist von Beat Rüegsegger bei einem Gespräch im Baucontainer auf dem Areal zu erfahren.

Dass sich der gelernte Zimmermann und Fachmann für Energie- und Bauberatung an dieses Projekt wagte, ist seinem Kollegen René Hitz zu verdanken. «Wir haben, zusammen mit einem Team, das Schwingfest in Grabs organisiert und so wusste ich, dass ich mich im Wiga-Bauteam bei dieser Herausforderung auf eine gute Zusammenarbeit verlassen kann,» so Beat Rüegsegger.

Der Aufbau der Wiga läuft termingerecht. Bild Urs Bucher

Der Aufbau der Wiga läuft termingerecht. Bild Urs Bucher

Immer da, wenn’s nötig ist


Für Beat Rüegsegger ist klar, dass mit dem Ja zur Übernahme der Aufgabe auch die damit verbundene Verantwortung zu tragen ist. «Deshalb gab es während der vergangenen Wochen oft lange Arbeitstage, denn unser Credo lautet: Wir sind auf dem Platz, wenn es uns braucht.» Der Plan auf dem Tisch im Baucontainer zeigt, dass die drei Ausstellungszelte gut verplant sind. Sechs Gemeinschaftsaussteller haben ihre Plätze. Die Werdenberger Gemeinden teilen ihre Fläche wiederum für ihre Gewerbetreibenden auf. Dazwischen sind die Einzelaussteller platziert, «fast jeder hat einen Sonderwunsch und wir versuchen, diesen zu entsprechen. Doch oft müssen Kompromisse gefunden werden», so die Erfahrung.

Was in der Theorie, also auf Papier völlig klar daher kommt, kann bei der Umsetzung in die Praxis zu Diskussionen führen. «Da muss ab und zu auch Klartext gesprochen werden, allerdings, ohne dabei laut zu werden», verrät der Baufachmann. Gerade wenn es um die Wasser- und Abwasseranschlüsse gehe, könne es mit den Stellwänden um ein paar Zentimeter abweichen. «Doch dank unserer flexiblen und einsatzfreudigen Handwerker und Unternehmer bin ich guten Mutes, dass bis zum Eröffnungstag alles so installiert ist, wie es sein soll», blickt Beat Rüegsegger positiv voraus.

Beat Rüegsegger kann auch in hektischen Zeiten des Aufbaus Ruhe bewahren. Bild: Urs Bucher

Beat Rüegsegger kann auch in hektischen Zeiten des Aufbaus Ruhe bewahren. Bild: Urs Bucher

1978 wurde Beat Rüegsegger in ­Mönchaltorf im Zürcher Oberland geboren und ist dort aufgewachsen. «Zimmermann war mein Wunschberuf und ich würde diesen Weg auch heute wieder wählen», so die klare Aussage. Doch wegen eines Rückenproblemes und damit verbundenen Operationen drängte sich eine Zusatzausbildung auf. «Nach der Ausbildung zum Vorarbeiter, anschliessend zum Polier, weiter zum Holzbautechniker und dann noch den Lehrgang Energieberater Gebäude mit eidgenössischen Abschluss war der Weg in die Selbstständigkeit offen.» Seit einem Jahr führt er seine Energie- und Bauberatung und steht dabei in Kontakt mit zahlreichen Unternehmern.
Am eidgenössischen Turnfest im Bern begegnete der damals 18-jährige Zürcher seiner späteren Ehefrau Nicole. «Wir haben uns sehr jung kennen gelernt und unsere erste Tochter kam früher als geplant zur Welt. Doch rückblickend darf ich sagen, dass die damaligen Schwierigkeiten, wir waren beide noch in Ausbildung, uns zusammen geschweisst haben. «Heute sind wir zusammen mit unseren Kindern Lia (18), Maurus (15) und Noeline (12) eine glückliche Familiengemeinschaft mit Ecken und Kanten.»

Neues Daheim in Grabs


Das junge Paar konnte das Elternhaus von Ehefrau Nicole übernehmen und zusammen wurde das Haus nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen umgebaut. Weil beide Ehepartner schon seit ihrer Jugendzeit begeisterte Turner sind, begleitet sie dieses Hobby auch heute noch. Beat Rüegsegger ist in der Männerriege aktiv und auch deren Präsident. Ehefrau Nicole ist Vorturnerin in der Grabser Frauenriege. «So können wir oft gemeinsame Anlässe planen und die Kameradschaft innerhalb der Turnerfamilie geniessen.»

Beat Rüegsegger ist mit René Hitz und Raphael Büchel für die Planung und den Aufbau verantwortlich. Zusammen mit Georges Lüchinger bespricht er die Lage. Bild: Urs Bucher

Beat Rüegsegger ist mit René Hitz und Raphael Büchel für die Planung und den Aufbau verantwortlich. Zusammen mit Georges Lüchinger bespricht er die Lage. Bild: Urs Bucher

Ab und zu eine kurze Auszeit vom Alltag, sei dies ein Wochenende als Ehepaar oder mit der Familie, im Oktober dann die Kompensation für die wegen der Wiga verpassten Sommerferien: «Wir nehmen uns gemeinsam Zeit, das ist sowohl für uns Eltern als auch für die Kinder wertvoll.» Später gebe es dann noch Pläne, um die eine oder andere Reise zu machen – und allenfalls einmal eine längere Auszeit zu planen. Doch bis Beat Rüegsegger und seine Kollegen vom Bauteam gemütlich zurücklehnen können, werden noch ein paar hektische Tage vergehen. «Die grösste Herausforderung erwartet uns eine Woche vor Messebeginn, wenn alle gleichzeitig zur gleichen Tür hinein und hinaus wollen. Wenn kleinere und grössere Ausstellungsgegenstände an ihre Plätze gebracht werden und es je nach Temperament der Beteiligten auch einmal hektisch wird.» Er selbst und auch seine beiden Kollegen seien glücklicherweise eher ruhige Typen, «so rasch fährt keiner aus der Haut», wird mit feinem Lächeln erklärt.

Beat Rüegsegger plant und baut die Wiga. Bild: Urs Bucher

Beat Rüegsegger plant und baut die Wiga. Bild: Urs Bucher

Wenn dann die Besucher vom 6. bis 8. und vom 11. bis 14. September gemütlich durch die Wiga flanieren, sich da und dort an den Ständen verweilen oder ein Glas Wein geniessen, werden Beat Rüegsegger und seine beiden Kollegen vom Bauteam, René Hitz und Raphael Büchel, bereits wieder an den Rückbau denken. «Der Marktplatz soll, nach dem Ende der Wiga, rasch möglichst wieder der Allgemeinheit zur Verfügung stehen», so die Botschaft des Wiga-Bauchefs.