Die CVP-Ortspartei hatte am Dienstag zu einem Informationsabend zum Thema Asylwesen eingeladen. Sozialamt-Mitarbeitende sowie Repas-Leiter Rudolf Lippuner berichteten, was in Gams in diesem Bereich angeboten wird.
Heidy Beyeler
In der Gemeinde Gams wohnen derzeit 37 Asylsuchende, darunter 17 junge Männer. Asylbewerberinnen und -bewerber werden vom Bund und vom Kanton den Gemeinden zugeteilt.
Daniel Spirig vom Sozialamt Gams bot Hintergrundinformationen zu den Grundlagen für Asylsuchende. Die Kosten zum Asylwesen sind omnipräsent und das Thema ist aktueller denn je.
So berichtete der W&0 gleichentags, am 1. Mai, dass der Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen künftig Flüchtlinge rascher in den Arbeitsmarkt bringen will. Barbara Dürr, CVP-Kantonsrätin, steht hinter diesem Entscheid und sagte mit einem Augenzwinkern mit Blick auf den entsprechenden Bericht im W&O: «Da sind wir ja mit unseren Fragen zur Asylpolitik völlig aktuell.»
Daniel Spirig hat mit seinen Ausführungen gute Aufklärungsarbeit für interessierte Bürger
geleistet. Für alle drei Ausweiskategorien (N, F und B) haben – im Rahmen der Integration – die Besuche von Deutschkursen Priorität. «Das ist ein Muss», sagt Spirig. Vor allem für jene Menschen, die einen Ausweis F oder B haben. «Die Sprache gilt als Schlüssel für die Integration», betont Barbara Dürr.
Sprachangebote gibt es in Gams von freiwilligen pensionierten Lehrern und Lehrerinnen, die sich für den Unterricht anhand von Lehrmitteln, oder nach Interesse der Gruppe im Bereich von kommunikativen Spielen fürs Textverständnis, oder mittels alten Lesebüchern zur Verfügung stellen. Dass es aber damit nicht getan ist, wurde an diesem Abend deutlich. Weitere Ideen für Möglichkeiten der Integration nimmt das Sozialamt Gams aus der Bevölkerung herzlich gerne entgegen.
Ortsvereine sind offen für die Teilnahme an Aktivitäten von Asylbewerbern. «Wünschenswert wäre aber auch, wenn aktiv erste Begegnungsmöglichkeiten im Bereich der Freizeit geschaffen werden könnten. Im Vordergrund steht aber die berufliche Integration junger Männer. Dabei kann der Trägerverein Repas Unterstützung leisten.
Die Bezeichnung Repas steht für die regionale Potenzialabklärung und Arbeitsintegrationsstelle St. Gallen. Rudolf Lippuner, Repas-Leiter ad interim, stellte am Informationsabend diese Dienstleistung vor. Die verschiedenen regionalen Stellen, wie beispielsweise jene in Buchs, fördern im Auftrag der Gemeinden die Arbeitsintegration – für allem für junge Ansylbewerberinnen und
-bewerber.
Es braucht vermehrt Möglichkeiten, damit die Flüchtlinge auch den Alltag in unserem Land verstehen. Wünschenswert wären vermehrte Kontakte mit der Bevölkerung im Dorf. Das erklärte Ziel des Informationsanlasses vom Dienstagabend war es denn auch, die Bevölkerung durch das Sozialamt über die jetzige Situation zu informieren und die Bevölkerung zu motivieren, Ideen zur weiteren Integration von Flüchtlingen im Dorf zu kreieren.
Im persönlichen Gespräch erwähnte Barbara Dürr als Beispiel eine Idee zur alltäglichen Integration: «Regelmässige Kochkurse für Frauen und Männer (in der Schulküche) – im Austausch von schweizerischer und ausländischer Küche.» Auch das wäre ein Beitrag zur Integration und würde den Zugang verschiedener Ethnien untereinander bereichern und die Integration erleichtern.