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Das Trio Appenzeller Echo schaut trotz Coronanicht verbittert, sondern hoffnungsvoll in die Zukunft. Es will die Tradition weiter aktiv pflegen.
Im Mai gastierte die Volksmusikformation Appenzeller Echo am «Bliib dahai»-Festival im Fabriggli Buchs. Mit ihren vielseitigen Klängen schafften es Walter Neff und die Brüder Josef und Benjamin Rempfler spielerisch, im Kleintheater die Tradition aufleben zu lassen.
Nach der gefühlvollen Vorstellung nahm sich das Trio Zeit, um mit Qultur-Verleger Christian Imhof über Appenzeller Witze, Musik und den kommenden Sommer ohne Grossveranstaltungen zu sprechen.
Auch die Volksmusikwelt hat Covid-19 getroffen, sagt der Hackbrettspieler Benjamin Rempfler im Interview. Man habe gemerkt, dass immer mehr Veranstaltungen abgesagt werden.
«Somit läuft im Moment nicht viel, mit den Ausnahmen, dass man für sich selber üben oder im Internet bei ‹Challenges› mitmachen könnte.»
Wie es weitergehe, sei ungewiss.
Die Situation sei momentan ziemlich speziell, gibt auch sein Bruder Josef zu. Gewisse Veranstalter hätten ihnen direkt abgesagt, da keine Wiederholung möglich gewesen sei. Andere, wie beispielsweise das Heidenfestival, hätten die Veranstaltung um ein Jahr verschoben.
In den heissen Monaten seien sie nicht viel unterwegs. Vor allem die Monate August bis Oktober seien da viel eher ihre Konzerthauptsaison. Doch durch die aktuelle Unsicherheit bei den Veranstaltern werde sehr zaghaft gebucht, erklärt der Geiger nachdenklich. Trotzdem schaut das Trio hoffnungsvoll und nicht verbittert in die Zukunft.
«Die Tradition ist etwas ganz Wichtiges für uns», erklärt Bassist Walter Neff. Laut ihm staunen die Auswärtigen immer wieder über den Nachwuchs, welcher gerne und stolz Trachten trägt. Genau gleich sei es im Appenzell mit der Musik und den traditionellen Instrumenten. Bei ihnen werde die Tradition ausgelebt. Man habe auch ein wenig die Verpflichtung es vorzumachen und die Jungen so zu motivieren.
Das Livevideo von der Vorstellung des Trios Appenzeller Echo soll die Stimmung des Fabriggli direkt zu den Zuschauern nach Hause bringen. Aus diesem Grund sind am Festival professionelle Ton- und Lichttechniker vor Ort gewesen, die den Kameraleuten die Arbeit erleichtert haben.
Es besteht die Möglichkeit, während der Ausstrahlung des Festivals freiwillig einen Beitrag zu spenden. Dieses Geld wird dann zu gleichen Teilen an die Künstler und Techniker aufgeteilt. Dies soll nicht nur den Ausfall an Gagen dämmen, sondern auch als eine Wertschätzung an alle Kulturschaffenden gesehen werden.
Der Liveauftritt vom Appenzeller Echo und das ganze Interview sind auf www.fabriggli.ch zu sehen.