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Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Der revitalisierte Teil des Werdenberger Binnenkanals zwischen der ARA Buchs und Ochsensand entwickelt sich positiv.
Bachforellen, Äschen, Hechte, Groppen und weitere Fische haben die neuen Unterstände und Laichgebiete des revitalisierten Werdenberger Binnenkanals angenommen. Regula Jost vom Fischerei-Verein Werdenberg freut sich: «Die Groppen sind ein guter Indikator für sauberes Wasser. Der Fischbestand nimmt laufend zu.» Trotzdem gilt der revitalisierte Bereich zwischen der ARA Buchs und Ochsensand bis Ende 2019 als Schonstrecke und ist somit für die Fischerei gesperrt. Daran dürften sich die zahlreichen Vögel wie Graureiher, Gänsesäger und Kormorane erfreuen. Gemäss Edith Altenburger, Obfrau des Vereins Natur- und Vogelschutz Buchs-Werdenberg, dient das Gebiet am Werdenberger Binnenkanal bei Buchs für die Vögel derzeit vorderhand als Ort der Nahrungsaufnahme.
Das Monitoring des Natur- und Vogelschutzverein Buchs-Werdenberg zeigt auf, dass Vögel wie die Bergstelze, der Eisvogel, Bachstelzen, Wasseramseln und Stockenten den neu erschaffenen Lebensraum für sich entdeckt haben. «Dieser Bestand ist ein Gradmesser und gutes Zeichen für die Wasserqualität und dessen Sauerstoffgehalt», erklärt Altenburger. Die Waldvögel hingegen sind noch nicht dauerhaft zurückgekehrt. Zum Brüten eigne sich der revitalisierte Teilabschnitt für die meisten Vögel noch nicht. Edith Altenburger ist überzeugt, dass sich dies mit dem Wachstum der Pflanzen ändern wird: «Die Buschhecken müssen noch wachsen, damit der nötige Unterschlupf und Schutz vorhanden ist. Zudem müssen die Besucherströme noch etwas mehr gelenkt werden, damit die Vögel zu mehr Ruhe kommen.»
Nicht nur Fauna und Flora beleben den neu gestalteten Teilabschnitt des Werdenberger Binnenkanals, sondern auch der Mensch. Grundsätzlich funktioniert das Nebeneinander recht gut. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn sich die Erholungssuchenden lediglich auf der rechten Seite in Flussrichtung – also jener zwischen Autobahn und Binnenkanal – aufhalten würden. «So hätten die Tiere etwas mehr Ruhe und werden nicht von Bikern, Joggern, Pferden und Hunden aufgeschreckt», erklärt Edith Altenburger. Mittels natürlichen Hindernissen wird derzeit versucht die Besucherströme dementsprechend zu lenken. Die Entwicklung des Nebeneinanders von Mensch und Tier wird beobachtet und nötigenfalls korrigiert. Beat Tinner, Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmens, ist guten Mutes: «Wir appellieren an das Verständnis und sind überzeugt, durch die Sensibilisierung den nötigen Erfolg zu erreichen.» Generell stellt er den Besuchern ein gutes Zeugnis aus und freut sich über das rundum gelungene Projekt, welches sich in den kommenden Jahren wohl weiter positiv entwickeln wird. (pd)