Die Baukommission informierte über den Projektstand der anstehenden Innensanierung der Kirche Sax.
Die evangelische Kirche Sax muss saniert werden. Feuchtigkeit macht der ältesten Kirche der Gemeinde Sennwald seit längerem zu schaffen. Sie wurde um 1200 gebaut. 1987 fand die letzte umfassende Sanierung statt.
Die Baukommission informierte interessierte Kirchbürger am Donnerstagabend über den aktuellen Projektstand der anstehenden Innensanierung. «Wir wollen heute von euch hören, was ihr über die ausgearbeiteten Varianten denkt», sagte Bauchef Jakob Tinner. Ziel ist es, die Bürgerversammlung im Frühjahr 2020 über das Sanierungsprojekt abstimmen zu lassen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte im Juni 2020 mit den Arbeiten begonnen werden, die rund ein halbes Jahr dauern werden. Diakon Ruedi Eggenberger sprach über die Vision des Konvents:
Architekt Cédric Bosshard von der Forma Architekten AG stellte das Projekt vor. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren verschiedene Kirchenrenovationen realisiert, auch die der Kirche Salez. Die Ausgangslage bestand aus bautechnischen Problemen, einer Vision, den Anliegen der Denkmalpflege und der Baukommission. Daraus entwickelte man in den vergangenen Monaten ein Projekt, das finanzierbar und bewilligungsfähig ist, aber auch möglichst viel abdecken soll. Der kantonalen Denkmalpflege ist die Kirche Sax aufgrund des Alters sehr wichtig.
Zwei verschiedene Ansätze erläuterte der Architekt anschliessend. Der grosse Unterschied: Lose Bestuhlung oder weiterhin fixe Kirchenbänke. Für die Bank-Variante gab die Denkmalpflege bereits eine mündliche Zusage. Bei der Stuhl-Variante muss dies noch genauer abgeklärt werden. Vorgesehen ist bei beiden Varianten, dass der komplette Boden der Kirche aufgrund des Feuchtigkeits-Problems ausgebaut und ein neuer Betonboden erstellt wird. Dabei soll die Stolperfalle, eine halbe Stufe in den Chorbereich, eliminiert werden. Die Mittelbankreihen im Chor werden entfernt, der Taufstein versetzt. Dadurch entsteht dort mehr Platz.
Vorgesehen ist weiter, einen der beiden Emporen-Aufgänge zu entfernen. An dieser Stelle sollen ein Schrank und ein Teil der Technik untergebracht werden. Im Projekt enthalten sind unter anderem auch moderne Technik wie Beamer und Leinwand, neue Elektroanlagen, Ersatz von Fenstern und Dichtungen, Beleuchtung und Heizung. Die Kosten liegen bei beiden Varianten bei rund 1,1 Millionen Franken.
Es gehe nicht darum, hier und heute zu entscheiden, welche Variante umgesetzt werden soll, betonten die Verantwortlichen. Man wolle lediglich den Puls spüren. Eine unverbindliche Stimmungsbarometer-Abstimmung zeigte, dass beide Varianten ungefähr ausgeglichen befürwortet werden. Die Baukommission wird nun vorerst beide Varianten weiterverfolgen. Möglicherweise gibt es vor der Bürgerversammlung 2020 eine Vorversammlung oder eine weitere Informationsveranstaltung.
Kirchgemeindepräsident Michael Berger eröffnete anschliessend eine Gesprächsrunde, die von den rund 30 Anwesenden rege genutzt wurde. Das Thema Bänke oder Stühle weckt offenbar Emotionen, wie die Wortmeldungen zeigten.
Diakon Ruedi Eggenberger stellte gegen Schluss die Frage in den Raum, ob alle drei Kirchen der Kirchgemeinde Sennwald, also Sax, Salez und Sennwald, ähnlich sein müssen, oder ob man die Chance für eine Veränderung nutzen sollte.