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Werdenberg & Obertoggenburg
Grabs Aktuell wird im Altbau des Spitals Grabs das Therapiebad in zusätzliche Behandlungsräume umgebaut, weil in der Physiotherapie akuter Platzmangel herrscht und das Bad teuer saniert werden müsste.
Der Neubau des Spitals Grabs wird gemäss heutigem Baustand im Mai 2020 in Betrieb gehen. Seit dem grünen Licht des St. Galler Stimmvolks zum Neubau des Spitals Grabs im Frühjahr 2014 weiss man auch, dass nach dem vollständigen Bezug der Neubauten der Altbau abgebrochen wird. Deshalb lässt es aufhorchen, wenn ausgerechnet in diesem Altbau noch Investitionen vorgenommen werden.
Das war schon der Fall, als am 3.November 2014 in Grabs für 2,8 Millionen Franken eine neue Intensivstation realisiert wurde. Diese war aus medizinischer Sicht eine Bedingung, dass die zertifizierte Schlaganfall-Station betrieben werden kann, hiess es damals.
Weiter wurde erklärt, dass trotz des bevorstehenden Neubaus jedes Jahr in die Erneuerung der medizinischen Infrastruktur investiert werden müsse, um mit den medizinischen Fortschritten mitzuhalten.
Dass aktuell das bisherige Therapiebad in Behandlungsräume umgebaut wird, lässt aufhorchen. «Macht diese Investition im Altbau wirklich Sinn?», fragte der W&O bei der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (RWS) nach. Die Antwort von Andrea Bachmann, Leiterin Kommunikation, lautet Ja. Der Altbau werde gemäss Zeitplan erst zirca im Jahr 2026 abgerissen, lautet eine Begründung.
Die Baukosten für den aktuellen Umbau beziffert sie mit 90000 Franken. Die jährlichen Abschreibungen bis 2026 betragen damit 15000 Franken. Die Investition wird aus eigenen Mitteln der Spitalregion RWS bezahlt.
Das Therapiebad sei in einem äusserst schlechten technischen Zustand und müsste komplett saniert werden, führt Bachmann als Argument ins Feld. Die Kosten dafür wären wesentlich höher ausgefallen als jene für eine Umnutzung der Räumlichkeit in Behandlungsräume.
Insgesamt werden statt des Therapiebades drei Behandlungsräume und ein Gruppentherapieraum für die Physiotherapie gebaut. Sie werden für die Physiotherapie für stationäre und ambulante Patienten eingesetzt.
«Wir haben in der Physiotherapie in Grabs akuten Platzmangel, der mit dieser Massnahme wesentlich gemindert werden kann»
hält Bachmann weiter fest. Mit der Realisierung der zusätzlichen Behandlungsräume könnten demnach auch die Wartezeiten verkürzt werden, was den Patientinnen und Patienten zugute komme. Die durch die zusätzlichen Behandlungsräume möglichen Erträge seien aus betriebswirtschaftlicher Sicht «sehr zu begrüssen», auch wenn die Nutzungszeit bis voraussichtlich im Jahr 2026 begrenzt ist.
Sollten die Spitäler Altstätten und Walenstadt in den nächsten Jahren geschlossen werden, wie es der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde in seiner Strategie plant: Wird allenfalls der Altbau im Spital Grabs wegen des dann möglichen zusätzlichen Platzbedarfs doch noch weiter genutzt? Die Antwort von Andrea Bachmann darauf ist eindeutig: «Nein."
«Die Altbauten werden auf jeden Fall nach der Fertigstellung des Neubaus abgerissen.»
Sie könnten für einen optimalen Spitalbetrieb auf keinen Fall weiter genutzt werden.