Startseite
Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Zum 25. Mal findet das Seilziehturnier des Seilziehclubs Sevelen, der 2021 ein Vierteljahrhundert alt wurde, vom 28. bis 29. August statt.
Aus dem Terminkalender der Gemeinde Sevelen ist das Seilziehturnier im August nicht mehr wegzudenken. Es finden sowohl Plauschwettkämpfe für Kinder und Erwachsene als auch Meisterschaften statt.
Dass der Anlass ein Vierteljahrhundert ununterbrochen zur Austragung gekommen ist, dokumentiert die Beliebtheit des Anlasses eindrücklich. Wie OK-Präsident Roman Benz festhält, seien die Anmeldungen am Jubiläumsanlass im Rahmen der vergangenen Jahre.
Am Samstag, 28. August, messen sich ab 13 Uhr regionale Plauschmannschaften aus Firmen, Vereinen oder vom Stammtisch am Seil ihre Kräfte. Aufgeteilt in die Kategorien Plausch Herren (sechs Herren) und Plausch Sie & Er (drei Damen, drei Herren). Ab 17.30 Uhr startet das Turnier der Ostschweizer Meisterschaft.
Am Sonntag ab 10 Uhr findet ein Turnier der Gewichtsklasse 680 kg (acht Zieher) statt. Ab 11 Uhr kämpfen beim Schülerplauschturnier die Jüngsten um jeden Zentimeter. Mit dem Turnier zur Schweizer Schülermeisterschaft und einem Mix Turnier 580 kg (je vier Frauen und Männer) werden ab 13.30 Uhr die sportlichen Bewerbe abgeschlossen.
Wegen Covid-19, so erklärt Benz weiter, sei die Planungsgrundlage nicht immer ganz einfach gewesen. Auf grössere Aktivitäten müsse man gar verzichten. Als Aussenanlass kann das Turnier mit einer Begrenzung von 500 Personen und unter Einhaltung der gegebenen Massnahmen organisiert werden.
Angefangen hat alles mit drei regionalen Plauschgruppen. So nahmen ein paar Buchser an verschiedenen Seilziehturnieren teil, in Sevelen bestanden zwei Gruppen: die Ansaschäfler (mehrere Personen aus der Schafzuchtgenossenschaft) und die Feuerwehr. Aus dem Trio wurde dann der Seilziehclub Sevelen, der an diversen Anlässen und Turnieren teilnahm. Zudem wurde vom ersten Jahr weg das eigene Turnier durchgeführt.
«Es ist schön, ein Heimturnier durchführen zu können. Die eigenen Seilzieher sind vor dem Heimturnier noch motivierter», erzählt das ehemalige Nationalmannschaftsglied Roman Benz. Das Abschneiden Sevelen ist unterschiedlich: «Es gab in den letzten Jahren beides: Saisonbestleistungen am Heimturnier, aber auch eher schlechtere Leistungen.» Einen Nachteil haben die Seveler an ihrem Anlass, wie Benz beschreibt:
«Da im Vorfeld auf unser Heimturnier einiges organisiert und in den Tagen unmittelbar vor dem Turnier alles aufgestellt werden muss, sind die Energiereserven für das eigentliche Ziehen nicht bei allen gleich.»
Doch er hofft, dass der Bonus, vor der eigenen Haustür einen Wettkampf austragen zu dürfen, einiges kompensiert und bei den Seilziehern Energie freisetzt.
Seilziehen – das ist ein Mix aus Kraft- und Ausdauersport. Elementar ist der Teamgedanke. Schliesslich ziehen alle am selben Strick. «Zum Schluss entscheidet der Kopf über Sieg oder Niederlage», weiss Roman Benz aus Erfahrung. «Es ist wichtig, mental stark zu sein und dass jeder Athlet am Seil an seine Grenzen geht.»
Dass die Seveler kräftig, ausdauernd, technisch beschlagen und über mentale Stärke verfügen, haben sie in ihrer Vereinsgeschichte bereits einige Male bewiesen. 2012 gewann man die Ostschweizer Seilziehmeisterschaft. Im selben Jahr dufte man das zweite Mal nach 2001 an der Club-EM starten. Zudem hat es neben dem OK-Präsidenten auch Ruedi Schwendener bis in die Nationalmannschaft geschafft. Die Seveler Athleten nahmen dabei erfolgreich an Europa- und Weltmeisterschaften sowie den World Games teil.
Aktuell, so bedauert Benz, sei kein Seveler Talent auf dem Sprung in die Nati. Die Nachwuchsförderung ist dem Seilziehclub Sevelen ein zentrales Anliegen. Doch es sei kein einfaches Unterfangen, die Kinder bis ins Erwachsenenalter in diesem Sport zu halten. «Doch die Begeisterung der Kinder am Heimturnier ist gross», schildert Benz.
Im Hinblick auf das 25. Heimturnier des Seilziehclubs freut sich der OK-Präsident darauf, dass sich die Seilziehfamilie versammelt, um in Sevelen gegeneinander am Seil zu ziehen und unter den gegebenen Umständen ein tolles Turnierwochenende zu erleben. «Und natürlich auch, dass wir nach dem Turnier auf einen reibungslosen Ablauf und glückliche Gesichter zurückblicken dürfen.»