In den aktuellen Frostnächten schützt die Berieselung mit Wasser die spriessenden jungen Früchte der Aprikosenplantagen vor dem «Erfrieren». Dieses System zaubert eindrucksvolle Eisbilder in die Landschaft.
«Frisch, saftig, knackig.» So wirbt der Betrieb «Werdenberger Obst» der Familie Vetsch an der Staatsstrasse zwischen Grabs und Gams für seine Produkte aus dem Anbau rund um den eigenen Hof und auf Pachtflächen in der Region. Seit 1993 wird alles Obst ab dem eigenen Hof verkauft.
Bis sie die eigenen Produkte ernten und anbieten kann, ist auf den verschiedenen Obst- und Fruchtplantagen ein grosses Mass an fachmännischer Pflege der Anbauflächen zu leisten.
Neben anderen Obst- und Fruchtsorten baut «Werdenberger Obst» seit über zehn Jahren in der Region in und um Grabs auch Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen an. Dank des Föhneinflusses gedeihen diese südlichen Früchte hier gut und können jeweils im Frühsommer in einer kleinen, aber köstlichen Menge an die Kunden verkauft werden.
Allerdings ertragen die Blüten bzw. jungen Fruchtknoten der Aprikosen keine Minustemperaturen, wie sie in den letzten Nächten herrschten. Weil die Entwicklung dieses empfindsamen Steinobstes zwei bis drei Wochen weiter ist als zu dieser Jahreszeit üblich, drohte deshalb ein Totalausfall.
«Heizkerzen», die vor allem im Rebbau teilweise gegen die Kälte eingesetzt werden, wirken nur wenige Meter weit und bei Wind noch weniger, sagt Lukas Vetsch auf Anfrage des W&O.
Deshalb setzt «Werdenberger Obst» seit einigen Nächten auf die Berieselung der Aprikosenanlagen mit Wasser. Es gefriert bei Minustemperaturen umgehend und gibt dabei Wärme an die kleinen Fruchtknoten ab. Jeder neue «Wasserstoss» gefriert umgehend, was erneut Wärme für die Frucht freisetzt. «So herrscht bei den empfindlichen Früchten eine Temperatur von rund einem halben Plusgrad», erklärt Lukas Vetsch.
Auf Aprikosenplantagen im Wallis werde dieses Berieselungssystem bei Frost schon seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt.
Die neue Berieselungsanlage auf dem Pachtland am Spitalweg ist letzte Woche eingetroffen und konnte noch rechtzeitig vor dem Frost installiert werden. Auch in Frümsen wird ein solches Berieselungssystem eingesetzt, so Vetsch.
Für das Auge bot sich jeweils am frühen Vormittag etwas Schönes: Schon von Weitem war eine herrliche Eislandschaft zu bestaunen.