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Im Wahlgang um das Gemeindepräsidium in Wildhaus-
Alt St.Johann hatte Herausforderer Renato Pedrolini mit 287 Stimmen keine Chance. Der bisherige Amtsinhaber Rolf Züllig erhielt 840 Stimmen. Noch vakant sind zwei Sitze im Gemeinderat.
Wer sich um den Ausgang der Gemeindewahlen in Wildhaus-Alt St.Johann interessierte, der brauchte gestern Nerven. Angesichts der vielen Kandidaten um einen Sitz im Gemeinderat, der hohen Stimmbeteiligung und der fünf eidgenössischen Vorlagen hatte das Stimmbüro viel Arbeit.
Kurz vor 15 Uhr kam die Erlösung. Eine Überraschung blieb allerdings aus, Rolf Züllig wurde mit einem grossen Vorsprung im Amt bestätigt. Eingegangen sind 1173 Stimmen, das absolute Mehr lag bei 587 Stimmen.
Auf den parteilosen Rolf Züllig entfielen 840 Stimmen, sein ebenfalls parteiloser Herausforderer Renato Pedrolini konnte hingegen nur 287 Stimmen auf sich vereinen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 68 Prozent. 46 Stimmen fielen auf Vereinzelte.
«Ich freue mich riesig.» So reagierte Rolf Züllig auf die Nachricht seiner Wiederwahl. Er habe das Vertrauen der Bevölkerung erhalten und könne einige Geschäfte weiterführen und abschliessen.
«Für mich ist das Wahlresultat eine Bestätigung für die Arbeit der vergangenen Jahre.»
Dass ihn Renato Pedrolini herausgefordert hat, brachte Rolf Züllig zum Nachdenken. Gerade die Äusserungen über die Präsenz im Dorf und über die Kommunikation sind für den Amtsinhaber noch nicht vom Tisch.
Er wolle zusammen mit dem neuen Rat überlegen, wie die Information der Bürger verbessert werden könne, sagte Rolf Züllig. Zusammen mit den neuen Behörden will er sich Legislaturziele setzen und überlegen, welche Richtung sie der Gemeinde geben wollen.
Der unterlegene Kandidat, Renato Pedrolini, zeigte sich nicht überrascht über seine Nicht-Wahl. Er habe erreicht, dass die Bevölkerung betreffend des Gemeindepräsidiums eine Auswahl gehabt habe.
Dass er rund 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, macht Renato Pedrolini glücklich. Das zeige ihm, dass er Unterstützer hatte, die seinen Weg mitgegangen wären. Aber:
«Die Mehrheit hat sich entschieden, dass sie den Weg weitergehen will, den die Gemeinde bisher gegangen ist.»
Ob Renato Pedrolini nochmals für ein politisches Amt in der Gemeinde antreten wird, lässt er kurz nach der Wahl offen. Er sei froh, dass im Vorfeld dieser Wahl eine Diskussion stattgefunden habe.
Neun Kandidierende buhlten in Wildhaus-Alt St.Johann um die verbleibenden drei Sitze – nebst dem Gemeindepräsidenten und dem Schulratspräsidenten – im Gemeinderat. Lediglich Walter Hofstetter (CVP, bisher) ist mit 763 bei einem absoluten Mehr von 603 Stimmen der Sprung in den Gemeinderat gelungen. Zwei Sitze bleiben also für den zweiten Wahlgang am 29. November noch offen.
Auf dem zweiten Platz landete die parteilose Ingrid Abderhalden, die bereits vor zwei Jahren bei einer Ersatzwahl in den Gemeinderat scheiterte, gegen Walter Hofstetter notabene. Sie verpasste mit 492 Stimmen das absolute Mehr bereits deutlich. Knapp hinter Ingrid Abderhalden platzierte sich Karl Bollhalder von der FDP.
Wenig Unterstützung bekam der prominenteste Kandidat im Rennen um den Gemeinderat von Wildhaus-Alt St.Johann. Der Skispringer Simon Ammann (parteilos) erhielt die Stimmen von 209 Stimmbürgern. Damit belegte er den siebten Rang. Um ihre Wiederwahl zittern muss die bisherige Schulratspräsidentin Rita Elmer, die als Kandidatin im Gemeinderat nur gerade 288 Stimmen erhielt.
Das absolute Mehr im Rennen um das Schulratspräsidium lag bei 1151 gültigen Stimmzetteln bei 576 Stimmen. Mit 607 Stimmen hat der parteilose Roger Widmer aus Unterwasser dieses knapp übertroffen und ist somit gewählt. Die parteilose Wildhauserin Michaela Näf konnte 528 Stimmen auf sich vereinigen. 16 Stimmen gingen an Vereinzelte. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 65 Prozent.
Er habe mit Michaela Näf eine gute Gegenkandidatin gehabt, darum habe er nicht sicher mit seiner Wahl rechnen können, sagte Roger Widmer, der in den vergangenen vier Jahren Mitglied im Schulrat war. Er sei froh, dass er gleich im ersten Wahlgang gewählt worden sei. Die unterlegene Michaela Näf gab zu, dass eine gewisse Enttäuschung da sei. Dennoch wertet sie die über 500 Stimmen als ein gutes Zeichen. «Ich bin mir sicher, dass das Amt mir viel Freude gemacht hätte», sagte sie.
Roger Widmer freut sich, dass er im Schulrat weitermachen kann. In der vergangenen Woche seien die Verträge mit dem neuen Schulleiter unterzeichnet worden. Die Voraussetzungen für die nächsten Jahre seien nun gegeben. Der neue Schulratspräsident freut sich auch auf seine Arbeit im Gemeinderat. Er möchte seinen Fokus vor allem auf die Themen Schule und Jugend legen. Das sei es letztlich, was er als Schulratspräsident vertreten müsse.