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Quereinsteiger oder Profi? Das war die Frage am Podiumsgespräch der FDP in Buchs im Hinblick auf die Nationalratswahlen.
Beat Hirs, Gemeindepräsident von Rorschacherberg, und der Davoser Landammann Tarzisius Caviezel diskutierten mit Karin Weigelt, FDP-Nationalratskandidatin aus Sargans, in der Halle der Lubera Baumschule in Buchs über ihre Erfahrungen als politische Quereinsteiger.
Die Moderation des Podiumsgesprächs führte Marcel Baumgartner, Chefredaktor «Die Ostschweiz». Das Gespräch wurde am Montagabend live auf Facebook ausgestrahlt und kann dort weiterhin verfolgt werden.
Tarzisius Caviezel wurde 2007 als Unternehmer – ohne politische Vorgeschichte – als Vertreter der FDP Kanton Graubünden in den Nationalrat gewählt. 2011 wurde er nicht mehr gewählt, zu Gunsten der SP-Frau Silva Semadeni. «Das war für mich eine schmerzhafte Erfahrung», gestand Caviezel, und fügte bei, dass er sich während der vier Jahre in Bern langweilte, weil alles so langsam vonstatten ging und die anstehenden Entscheide auf sich warten liessen.
«Aus Sicht der Unternehmerschaft ist die Arbeit im Parlament gewöhnungsbedürftig»
gab er offen zu. Seine Geduld habe Grenzen. «Ich bin nicht geeignet für das Parlament in Bern. Ich kann nicht jahrelang über ein Thema diskutieren, ohne zu einem Ziel zu kommen.»
Zwei Jahre später, am 1. Januar 2013, schaffte Caviezel den Sprung in die Exekutive als Landammann in Davos. Dieses Amt bekleidet er heute noch mit Leib und Seele und mit grossem Engagement, wie er gegenüber dem Publikum versicherte.
Beat Hirs, Rorschacherberg, war vor der Wahl zum Gemeindepräsidenten ebenfalls in der Wirtschaft tätig und war damals politisch gesehen nicht wirklich aktiv. Er wagte dennoch den Schritt des Quereinsteigers, weg von der Privatwirtschaft hin zum Gemeindepräsidenten. In seinem Amt fühlt er sich wohl. Die Nähe zu den Bürgern ist ihm wichtig.
Karin Weigelt stellte sich, als Nationalratskandidatin der FDP, in den Mittelpunkt des Gesprächs in Buchs. Auch sie ist eine Quereinsteigerin, aber politisch geprägt durch ihren Vater Peter Weigelt, der von 1995 bis 2006 FDP-Nationalrat war. Karin Weigelt ist 35 Jahre alt.
Ihre Karriere hat sie im Sport als erfolgreiche Handballerin geschafft. Im Weiteren absolvierte sie die Ausbildung im Bereich Kommunikation und Werbung. Heute ist sie Unternehmerin und tätig als Beraterin ihrer Firma Spunky Spirit GmbH mit Sitz in Sargans.
In der «grünen Halle» der Lubera trat Karin Weigelt am Montagabend zielgerichtet und selbstbewusst auf. Auf ihrer Tour durch den Kanton wird sie von ihrem Vater Peter Weigelt begleitet, so auch in Buchs. Er ist Berater für Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Wirtschaft und für die FDP. Karin Weigelt brachte ihre Argumente vor, warum sie sich als Quereinsteigerin für die Kandidatur die politische Legislative entschieden hat.
Mit ihrem Auftreten hat sie das Publikum am Montagabend überzeugt. Sie ist sich sicher, dass sie mit dem Interesse für wirtschaftliche Belange Wirtschaft die FDP im Kanton St. Gallen in Bern gut vertreten könnte.
Zum Schluss wurde auch die Frauenquote thematisiert. Karin Weigelt will keine Quotenfrau sein. Sie will sich klar und deutlich für die Sache engagieren – mit oder ohne Frauen. (bey)