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Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Der FC Haag gewinnt erstmals den Werdenberger Cup. Zuvor hat fünfmal der FC Buchs triumphiert, die erste Mannschaft der Gastgeber verzichtete heuer aber auf eine Teilnahme. Die sechste Auflage des Turniers bot Spannung und Dramatik pur.
«Gams hat gut gespielt, sie hätten ebenso gewinnen können», blickt Haags Stürmer Pascal Haldner auf das gewonnene Finalspiel zurück. Besonders auf die Szenen kurz vor Schluss der Partie, beim Stand von 1:1: «Unser Goalie Kevin Eggenberger hat zweimal super reagiert. Wenn er die nicht gehalten hätte, wäre das Spiel auf Gamser Seite gekippt.» Haldner war zwar auffälligste Figur des Siegerteams und Torschützenkönig des 6. Werdenberger Cups, doch der Haager ist Teamplayer durch und durch. Er stellt seine Leistung in den Schatten anderer, die für den Haager Erfolg mitverantwortlich zeichneten.
Besonderes Lob verteilte er an den erst 16-jährigen Ivan Carkic, der im Final den wichtigen Ausgleich zum 1:1 bewerkstelligte: «Er ist super mitgelaufen, stand dort, wo man stehen muss und hat ihn reingemacht.» Dass mindestens 51 Prozent des Tors ihm gehören – er leistete magistrale Vorarbeit mit einem gewonnenen Zweikampf und einem mustergültigen Zuspiel in den Strafraum – spielt er dagegen runter. «Ich habe es so gemacht wie immer: Ich probierte mich, über die Seite durchzuwursteln.»
Die letzte Aktion des Cups gehörte dann Pascal Haldner. «Als ich Anlauf nahm, wusste ich, dass ich alles klar machen kann. Ich war sehr ruhig und habe den Penalty souverän verwertet», beschreibt er die Entscheidung im Penaltyschiessen. Haag gewann dieses mit 4:2 gegen Gams. Zuvor hielten der Haager Keeper Kevin Eggenberger und sein Gegenüber Valentin Steinhauser je einen Elfmeter. Zur unglücklichen Figur wurde Neo-Gamser Michael Giger, der unmittelbar vor Haldner antrat und zum 3:3 hätte ausgleichen können. «Sein Penalty war gut geschossen», so Haldner. Doch der Ball prallte vom einen Innenpfosten ab, direkt an den anderen Innenpfosten – und von da ins Feld.
Der Penalty-Krimi im Final war der logische Schlusspunkt des Werdenberger Cups. Denn schon in den Halbfinals fiel die Entscheidung auf diese Weise. Die Helden waren hier Eggenberger und Steinhauser mit je zwei gehaltenen Elfmetern. Während sich der FC Gams mit einem Last-Minute-Tor gegen den FC Sevelen ins Penaltyschiessen rettete, ärgerte sich Pascal Haldner über diese Art der Entscheidung gegen den FC Trübbach. «Wir hatten das Spiel im Griff, führten mit 3:1 – dann ging es Schlag auf Schlag und nach individuellen Fehlern hiess es plötzlich 3:3», berichtet der dreifache Torschütze in dieser Partie.
Der Sieg hat für Pascal Haldner und den FC Haag eine grosse Bedeutung. «Letztes Jahr waren wir Zweiter. Da der FC Buchs I nicht mitgemacht hat, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den ersten Platz zu holen. Der Sieg war glücklich. Doch wir haben gut gekämpft und deshalb ist Rang eins auch verdient.» Fürs Turnier findet er nur lobende Worte: «Es sind Testspiele auf Wettkampf-Niveau. Mein Dank geht an alle, die den Werdenberger Cup zu Stande bringen und ich hoffe, dass es noch lange weiter geht.»
6. Werdenberger Cup
Gruppe A: Gams – Grabs 2:1. Grabs – Trübbach 1:1. Trübbach – Gams 2:3. – Gruppe B: Buchs II – Sevelen 1:2. Sevelen – Haag 0:1. Haag – Buchs II 1:1.
Halbfinals: Gams – Sevelen 1:1, 4:1 im Penaltyschiessen. Haag – Trübbach 3:3, 4:1 im Penaltyschiessen.
Platzierungsspiele. Spiel um Rang 5: Grabs – Buchs II 0:3. – Spiel um Rang 3: Sevelen – Trübbach 4:1. Final: Haag – Gams 1:1, 4:2 im Penaltyschiessen.