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Die Gemeinde muss nun schnell handeln und spätestens bis Anfang Januar die Budget-Bürgerversammlung neu anberaumen.
Gemäss der Seveler Gemeindeordnung muss die Bürgerschaft jeweils bis zum 10. Dezember über das Budget des kommenden Jahres befinden. Am Dienstag wäre dies geschehen, hätten nicht weit mehr Personen als feuerpolizeilich zugelassen in den Gemeindesaal gedrängt, sodass der Anlass abgeblasen werden musste.
Muss nun also die Budget-Bürgerversammlung in der Gadretsch-Turnhalle trotzdem noch vor dem 10. Dezember durchgeführt werden? Auf Anfrage des W&O beim Amt für Gemeinden des Kantons St.Gallen sagt dessen Leiter Alexander Gulde: «Nein, das wäre unrealistisch.» Denn eine Bürgerversammlung in einem dafür geeigneten, grösseren Raum braucht einige Vorbereitung. Zudem muss der neue Termin zwölf Tage vorher öffentlich angekündigt werden. Und notabene müssen auch allen Stimmberechtigten wieder neu gedruckte Stimmrechtsausweise zugeschickt werden.
Die Gemeinde Sevelen hat sich diesbezüglich auch selber beim kantonalen Amt erkundigt. «Wir haben Sevelen die Auskunft gegeben, dass die Bürgerversammlung schnellstmöglich durchgeführt werden sollte, also noch im Dezember oder Anfang Januar», erklärt Alexander Gulde.
Der Seveler Gemeindepräsident Roland Ledergerber betont, auch der Gemeinde sei es ein Anliegen, diese Bürgerversammlung so bald wie möglich durchzuführen. Unter Umständen könnte dies sogar noch Mitte Dezember der Fall sein, entsprechende Abklärungen würden laufen, so Ledergerber. An der Gemeinderatssitzung vom nächsten Montag werde der Terminentscheid wohl fallen.
Der grosse Aufmarsch der Bürgerschaft am Dienstagabend sei für die Behörden völlig überraschend gewesen, betont Ledergerber. «Wir haben nicht im Traum damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte.» Grund sei wohl der Antrag der Gemeinde, das ehemalige Restaurant Drei Könige abzubrechen und an dieser Stelle einen Dorfplatz zu bauen.
Im Jahr 2011 war schon einmal eine Bürgerversammlung wegen zu vieler Teilnehmer geplatzt. Damals ging es um den Gemeindebeitrag für ein neues Clubhaus des FC Sevelen. Damals wurde der Gemeinderat harsch kritisiert, weil dieser von den Fussballern verursachte Grossaufmarsch ja eigentlich vorhersehbar gewesen wäre. 2015 wurde eine weitere brisante Bürgerversammlung präventiv in die Turnhalle verlegt. Doch es kamen nur 238 Stimmberechtigte, die ohne weiteres im Gemeindesaal Platz gefunden hätten.