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Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Grosses Interesse der Bevölkerung an der Renaturierung der Simmi am Tag der offenen Baustelle.
An vier Posten und mit 15 Informationstafeln erfuhren die interessierten Besucherinnen und Besucher am Samstagmorgen, was die Ziele der Renaturierung der Simmi an ihrem Unterlauf sind, wie diese umgesetzt wurden und was die Funktionen der einzelnen Gestaltungselemente sind.
Einerseits wurde durch die Umgestaltung des «Kanals» der Hochwasserschutz verbessert, in dem die Abflusskapazität erhöht wurde. Andererseits erhielt die Simmi im untersten Abschnitt mehr Platz und Struktur: Flachwasserzonen für die Jungfische und tiefere Stellen als Rückzugszonen, Kiesbänke zur Eiablage und Unterstände, wo die Fische Schutz suchen können.
Die Stimmung unter den rund 150 Besucherinnen und Besuchern sei sehr gut gewesen, zog Gemeindepräsident Fredy Schöb Bilanz und ergänzte: «Rundum ein sehr positiver Tag welcher den Gemeinderat in seinem Bestreben nach weiteren Renaturierungen motivierend unterstützt. Aussagen wie: ‹Endlich geht da mal was, weg vom monotonen Bachlauf hin zu einem natürlich fliessenden Gewässer› waren des Öfteren zu hören.
Interessiert wurde den Informationen der Fachleute zugehört. Der Austausch war rege.» Einige Besucher seien zum ersten Mal vor Ort gewesen und hätten über den neu modellierten Gewässerlauf der Simmi mit den spielerischen Elementen gestaunt. Zwar wirke er noch etwas kahl, aber dies werde sich nach dem Pflanzen von rund 1500 einheimischen Bäumen und Sträuchern markant verbessern.
«Viele Besucher begleiteten die Renaturierungsarbeiten an der Simmi ab dem Spatenstich und mit diesem Infotag konnten sie sich gezielt über die einzelnen Bauten wie etwa Eisvogelwand oder Fischunterstände informieren.»
Wie Christian Schwendener, Vorstandsmitglied im Fischereiverein Werdenberg, erläuterte, war das monotone Gerinne im Sommer oft zu warm. Dank dem engeren Niederwassergerinne fliesse das Wasser schneller, werde weniger erwärmt und nehme mehr Sauerstoff auf, wenn es über die Steine fliesst.
«Wir haben die Hoffnung, dass die Bachforelle und die in den vergangenen Jahren verschwundene Äsche zurückkehren.»
In den ersten Jahren nach der Revitalisierung werde noch nicht gefischt, damit sich die Simmi erholen kann. Denn noch fehlt die Nahrung in Form von Kleinlebewesen.
Bis Ende Oktober sollten die Gestaltungsarbeiten dieser ersten Etappe – geplant ist, die Simmi in weiteren Etappen bachaufwärts ebenfalls zu revitalisieren – abgeschlossen sein. Im November wird eine Fussgängerbrücke erstellt und im Winter der Windschutzsaum gepflanzt.