Kooperation der Einsätze bei Unfällen im Berggebiet wird trainiert und weiter verbessert

Das Alpinkader der Kantonspolizei St.Gallen kommt im Zusammenspiel mit verschiedenen Partnerorganisationen jeweils zum Einsatz, wenn Personen im alpinen Gelände verletzt oder getötet werden. Bei einem vom Alpinkader organisierten Ausbildungstag in Mels wurde dieses Zusammenspiel kürzlich aktiv trainiert.

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In Mels trainierte das Alpinkader der Kantonspolizei mit Partnerorganisationen die Rettung bei Unfällen im Berggebiet. (Bilder: Kantonspolizei)

In Mels trainierte das Alpinkader der Kantonspolizei mit Partnerorganisationen die Rettung bei Unfällen im Berggebiet. (Bilder: Kantonspolizei)

(wo) Durchschnittlich wird die Kantonspolizei St.Gallen einmal pro Woche bezüglich einem Unfall im alpinen Gelände alarmiert. Je nach Ereignisart und -ort rücken verschiedenste Rettungsspezialisten und Sachverständige aus.

Alpinkader nimmt den Tatbestand vor Ort auf

Priorität hat selbstverständlich stets die medizinische Versorgung der Patienten. Diese wird in der Regel durch die Rega wahrgenommen. Sobald jedoch die Bergung im alpinen Gelände gewisse Anforderungen an die Retter stellt, werden Spezialisten der Alpinen Rettung beigezogen.

Die Mitglieder des Alpinkaders der Kantonspolizei St.Gallen sind für die Tatbestandsaufnahme am Unglücksort verantwortlich. Zentral ist die Frage nach dem Grund des Unfalls. Diese Untersuchung leitet die Staatsanwaltschaft.

Letztlich muss klar sein, dass es ein Unfall und kein Delikt war.

In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Forensik untersucht das Alpinkader auch benutzte Gerätschaften oder Ausrüstungen der Verunfallten.

Ein breites Einsatzgebiet

Nebst Wander- und Kletterunfällen in Berggebieten oder an künstlichen Kletterwänden fallen auch Ski- und Schlittelunfälle, Lawinen-, Hängegleiter-, Unfälle beim Basejumpuing und anderen Trendsportarten, Vorfälle in Höhlen, mit Beförderungsanlagen für Personen und der Suche nach Vermissten in Berggebieten oder in absturzgefährdetem Gelände in den Aufgabenbereich des Alpinkaders.

Das richtige Verhalten im steilen Gelände ist für die Bergretter sehr wichtig.

Das richtige Verhalten im steilen Gelände ist für die Bergretter sehr wichtig.

Die zwölf Mitglieder üben ihre spezialisierte Tätigkeit nebst ihren angestammten Polizeiaufgaben aus. Sie verfügen alle über alpine Erfahrungen. Der Leiter dieser Spezialisten steht kurz vor dem Abschluss der Ausbildung als Polizei Bergführer.

Zahl der Freizeitunfälle steigt an

Im vergangenen Jahr wurden bei Ereignissen im Gebirge 14 Personen getötet und 13 verletzt. Tendenziell ist eine Zunahme von Freizeitunfällen feststellbar. Im laufenden Jahr wurde das Alpinkader bereits über 20 Mal aufgeboten.

Nach einem theoretischen Halbtag wurde das Zusammenspiel von Rega, Alpiner Rettung Ostschweiz, Staatsanwaltschaft, Kompetenzzentrum Forensik, Dienstchef der Polizei, Alpinkader und Kantonaler Notrufzentrale beim "Tiergarten" in Plons praktisch geübt.